Vor gut zehn Jahren belebten die herzerfrischenden Duelle zwischen Armin Kre-mer und Matthias Kahle lange den nationalen Rallyesport – mittlerweile werden beide Routiniers der alten Garde zugeordnet. Armin Kremer bestritt zwischen 1990 und 2005 weit über 300 Rallyes und eroberte dreimal den deutschen Meistertitel, wurde 2001 sogar Europameister und 2004 holte er sich auch die Titelkrone im heiß umkämpften Asien-Pazifik-Championat.
"Ein wenig aus der Übung bin ich schon", gesteht der heutige Unternehmer Armin Kremer vor dem Start in der Oberlausitz und prognostiziert: "Auf den tollen Schotterprüfungen werde ich aber keineswegs trödeln, denn das sportliche Wiedersehen mit Matthias Kahle reizt doch ungemein – aber andererseits werde ich auch nicht gleich mit dem Messer zwischen den Zähnen herumdriften."
Zusammen mit dem ehemaligen Profi-Copiloten Manfred Hiemer (42) will Armin Kremer die knapp 170 Schotter-Kilometer auf den elf entscheidenden Wertungsprüfungen meisterlich forsch absolvieren: "Es freut mich sehr, dass die ersten drei Bestzeitprüfungen am Freitag-Abend bei Dunkelheit gefahren werden – das sorgt garantiert für Überraschungen."
Während es für Armin Kremer nicht mehr um begehrte Meisterschaftspunkte geht, stecken sich seine Markengefährten Sandro Wallenwein (33) und Ellen Lohr (42) in ihren beiden Subaru Impreza WRX STI schon höhere Ziele. Der derzeit in der Meisterschaft zweitplazierte Sandro Wallenwein greift gar nach dem aktuellen Titel. "Moralisch will ich den Stuttgarter zwar unterstützen, doch als echter Flankenschutz kann ich nicht agieren, da wir hier gar nicht punkteberechtigt sind", erläutert Ex-Champion Armin Kremer.
Die ehemalige DTM-Pilotin Ellen Lohr, gebürtig aus Mönchengladbach, wohnhaft in Monaco, lotet 2007 neben ihrem Job als TV-Moderatorin die deutsche Rallye-Szene und vor allem ihre Ambitionen aus. Im Vorfeld definierte sie bereits den Rallye-Reiz: "Es ist wie ein permanentes Qualifying. Du fährst mit kalten Reifen zum Start einer Wertungsprüfung, los geht´s - und nach 15 bis 20 Kilometern ist erst mal alles vorbei, die Zeit steht im Computer und alles muss gepasst haben. Zudem haben Rallyes einen anderen Rhythmus. Sie machen bereits viel Arbeit, ehe es losgeht: Man braucht beinahe so lange für das Aufschreiben der Prüfungen wie für die eigentliche Rallye."