Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, nannte Inzko einen "überragenden Europäer, der aus eigenem Erleben wie aus der jahrzehntelangen Tätigkeit als Spitzendiplomat weiß, was völkerrechtswidrige Vertreibung sowie Unterdrückung von Volksgruppen- und Menschenrechten bedeuten." Deshalb sei er "ein leidenschaftlicher Kämpfer für Frieden, Ausgleich und das Recht auf die Heimat. Persönlichkeiten wie er tragen entscheidend dazu bei, daß das Motto des diesjahrigen Sudetendeutschen Tages, 'Menschenrechte ohne Grenzen', Schritt um Schritt verwirklicht wird", so Posselt. Der Europäische Karlspreis der Sudetendeutschen wird für Verdienste um eine gerechte Völkerordnung in Mitteleuropa verliehen.
Valentin Inzko gehört der slowenischen Volksgruppe in Kärnten an, die er seit 2010 als Vorsitzender des "Rates der Kärntner Slowenen" auch politisch vertritt. Seit 2009 fungiert er als Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina, wo er zur Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit über sehr weitgehende Kompetenzen verfügt, namens der internationalen Gemeinschaft in die Politik des Landes einzugreifen.
Das Vertreibungsschicksal kennt er aus der eigenen Familie, aus der Familie seiner Frau und aus seiner derzeitigen Arbeit auf dem Balkan.
Der promovierte Dr. iuris und Absolvent der Diplomatischen Akademie in Wien übernahm seit den siebziger Jahren weltweit besonders schwierige diplomatische Missionen, so in der Mongolei, im Bürgerkriegsland Sri Lanka, im Südkaukasus, in Belgrad sowie im Sandžak von Novi Pazar.
Von 1990 bis 1996 war er Kulturrat der Österreichischen Botschaft in Prag und gründete dort 1993 als Direktor das Österreichische Kulturinstitut. Wie Otto von Habsburg wurde Inzko, der auch der erste österreichische Botschafter in Bosnien-Herzegowina war, zum Ehrenbürger von Sarajewo ernannt. Inzko spricht Slowenisch, Deutsch, Kroatisch, Tschechisch, Russisch, Englisch und Französisch.