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Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V Schloßstr. 92 70176 Stuttgart, Deutschland http://www.sudeten-bw.de
Ansprechpartner:in Herr Klaus Hoffmann +49 711 625411

9. Ostdeutscher Ostermarkt im Haus der Heimat Stuttgart

Deutsche Heimatvertriebene und Spätaussiedler präsentieren Kulinarisches und Handwerkliches aus den Herkunfstländern

(lifePR) (Stuttgart, )
Zum neunten Mal öffnet am Samstag, 05. März 2016, von 10.00 bis 16.00 Uhr das Haus der Heimat in Stuttgart, Schlossstraße 92, seine Tore für den Ostdeutschen Ostermarkt. Gemeinsam präsentieren der Jugendverband DJO-Deutsche Jugend in Europa, der BdV-Bund der Vertriebenen, der Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) und die Landsmannschaften der deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler an diesem Tag kulinarische Köstlichkeiten wie Königsberger Marzipan, ostpreußischen Bärenfang, schlesischen Mohn- und Streußelkuchen, Ostpreußischen Raderkuchen und Danziger Goldwasser. Aus dem Sudetenland erfreuen Karlsbader Oblaten, Reichenberger Rejcherwürste, eine Spezialität aus Nordböhmen und aus dem Kuhländchen der „Bratlekuche“ die Gaumen. Darüber hinaus bieten die Aussteller an ihren Ständen Literatur ihrer Heimatlandschaften und musikalische Raritäten an. Eine begleitende Ausstellung zeigt Bunzlauer Tippel und weitere handwerkliche Kunst der deutschen Heimatvertriebenen. Im Kuhländchen war die Weißstickerei beheimatet, eine besondere Form der Stickerei. Mitglieder des Vereins „Alte Heimat Kuhländchen“ zeigen ihre Fertigkeiten am Stand. Die hohe Kunst des Klöppels demonstrieren Frauen um die Landesfrauenreferentin der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Frau Ilse von Freyburg. Für die Besucher des Ostdeutschen Ostermarktes wartet in diesem Jahr wieder eine Tombola mit vielen Preisen. Zu Eröffnung wird Alfred Kipplinger erwartet. Der Bezirksobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Unterfranken wird die Eröffnung musikalisch auf seiner Ziehharmonika begleiten.

Das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg ist auch in diesem Jahr Kooperationspartner und beteiligt sich am Programm. Die Ausstellungen „hauptmann-bruch-stücke“ und „Der Dichter der Menschlichkeit“ kann von 11.00 bis 14.00 Uhr besucht werden. In der Zeit von 12.00 Uhr bis 12.45 Uhr liest Toni Marie Leisz Auszüge aus den Jugenderinnerungen von Gerhart Hauptmann „Das Abenteuer meiner Jugend“. Die Lesung findet in der Bibliothek im 4. Stock des Hauses statt.

„Die deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler brachten aus ihren Herkunftsgebieten auch ihre Bräuche mit nach Baden-Württemberg. Diese pflegen Sie bis heute. Der Ostdeutsche Ostermarkt zeigt einen Ausschnitt aus der Vielfalt von Brauchtum und Kunsthandwerk“, freut sich Klaus Hoffmann, Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft über die Veranstaltung am 5. März.

Für alle aktiven Trachtenträger und Volkstanzgruppenteilnehmer bietet der Stand von Helga Fink die Möglichkeit, Hemden, Blusen, Strümpfe, Schuhe und anderes Trachtenzubehör käuflich zu erwerben.
Eine kleine Cafeteria rundet das Angebot ab, und bietet Möglichkeit zum Ausruhen und Plaudern.

Weitere Informationen bekommen Sie von: DJO-Deutsche Jugend in Europa e.V., Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart. Ansprechpartner ist Herr Hartmut Liebscher, Telefon 0711-625138, Telefax 0711-62 51 68, e-mail: hartmut@djobw.de

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Sudetendeutsche Landsmannschaft, Landesgruppe Baden-Württemberg

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.

Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.

1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.

Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.

Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.

27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.

Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.

Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer

Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2

Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.

Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.

Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.

In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.

Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.

Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten

Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio

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