Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Baden-Württemberg diskutierte am vergangenen Wochenende intensiv über die von der Bundesversammlung vor wenigen Wochen beschlossene Grundsatzerklärung und Satzungsänderung. Landesobmann Klaus Hoffmann griff diese beiden Themen in der Landesversammlung bewußt auf und stellte sie zur Diskussion. "Diese Fragen beschäftigen unsere Landsleute seit drei Wochen. Daher war es selbstverständlich, dass wir mit ihnen über diese richtungsweisenden Beschlüsse diskutieren" führt er aus. "Aufgabe der Sudetendeutschen Landsmannschaft wird auch künftig sein auf die Verwirklichung der Menschenrechte und die Heilung des erlittenen Unrechts hinzuarbeiten. Hierzu suchen wir den Dialog mit den in der Tschechischen Republik Verantwortlichen. Nun liegt der Ball auf deren Spielfeld."
Rechenschaftsbericht des Landesobmannes
Der Rechenschaftsbericht über das erste Jahr im Amt des Landesobmannes wurde von den Delegierten positiv aufgenommen. Klaus Hoffmann streifte dabei die vom Landesvorstand angestoßenen Maßnahmen und die verbesserte Außendarstellung. Besonders Augenmerk widmete er den mit Parteienvertretern von SPD und CDU geführten Gesprächen. Auch verwies er auf die in Kürze anstehenden Treffen mit Grünen und FDP.
Für die Darstellung der sudetendeutschen Vielfalt sei mit dem Auftritt auf der offerta in Karlsruhe ein neuer Weg beschritten worden. Das Interesse an der eigenen Herkunft sei groß. Daher plane die Landsmannschaft sich in diesem Jahr wieder dort zu präsentieren. Eine optische Aufwertung erfuhren auch die Internetseiten www.sudeten-bw.de. Steigende Besucherzahlen der Seiten zeugen vom großen Interesse.
Die ungezählte Zahl von sudetendeutschen Veranstaltungen im ganzen Land bildete einen weiteren Schwerpunkt des Berichtes. Schwerpunktmäßig ging er dabei auf die Landeskulturtagung im Haus der Heimat, den Besuch des Stuttgarter Weindorfes und die Chartafeier im August ein.
Mit einem Dank an alle Delegierte, Landsleute und Unterstützer für deren aktive Unterstützung und ihre Treue zur Heimat leitete er zur Aussprache über.
Menschenrechte verwirklichen - Unrecht heilen
Es entspann sich eine sachliche, aber äußerts lebhafte und intensive Diskussion über den Bericht. Im Mittelpunkt standen erwartungsgemäß die Beschlüsse der Bundesversammlung. Die Delegierten begrüßten die Forderung in der Grundsatzerklärung, die gegen Deutsche und weitere Minderheiten gerichteten Präsidialdekrete des Präsidenten Beneš außer Kraft zu setzen. Auch die klar formulierten Ziele, Verstöße gegen Menschenrechte auf Grundlage eines gerechten Ausgleichs zu heilen, fanden ihre Zustimmung. Nun erwarten die Delegierten die längst überfälligen deutlichen Zeichen aus Prag.
Einheit in der Vielfalt
Die kontroversen Diskussionen der letzten Wochen gehörten zu einem demokratischen Prozess, so die Meinung der Delegierten. Daher müssten die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Landsmannschaft zusammengeführt werden. Dies sei seit Jahrzehnten Praxis innerhalb der Sudetendeutschen Landsmannschaft und trage zur Einheit bei.
"Mit den Beschlüssen hat die Sudetendeutsche Landsmannschaft den Weg für einen offenen Dialog mit Prag geebnet", sagt Klaus Hoffmann. Und weiter "wir erwarten nun deutliche Zeichen aus Prag zu den Unrechtsdekreten und Eigentumsfragen".
Haushalt 2014 und Planung 2015
Haushaltsansätze 2014 und 2015 bestimmten den zweiten Teil der Versammlung. Die Delegierten stimmten den vorgelegten Zahlen einstimmig zu und entlasteten den Vorstand.
Mit Einladungen zum Sudetendeutschen Tag an Pfingsten nach Augsburg und zum nationalen Gedenktag am 20. Juni verabschiedete Klaus Hoffmann die Delegierten aus Stuttgart.