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Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V Schloßstr. 92 70176 Stuttgart, Deutschland http://www.sudeten-bw.de
Ansprechpartner:in Herr Klaus Hoffmann +49 711 625411

Vom Ende des Selbstbestimmungsrechts der Völker

Die Sudetendeutschen in Baden-Württemberg starten in das Jahr 2023, Terminkalender veröffentlicht

(lifePR) (Stuttgart, )
Märzgedenken zum JahresauftaktSeine Gedanken zu einem Selbstbestimmungsrecht der Völker hatte der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson bereits im Januar 1918 im US-amerikanischen Senat vorgestellt. Sein Ziel war eine Nachkriegsordnung für die Zeit nach dem Ende des 1. Weltkriegs zu schaffen. Dabei schrieb Wilson den Völkern Österreich-Ungarns „freieste Gelegenheit zu autonomer Entwicklung“ zu. Diese Gelegenheit wurde spätestens am 4. März 1919 verpasst, als tschechisches Militärim Sudetenland auf friedlich demonstrierende Menschen schoss. 54 Tote und 200 Verletzte gilt es zu betrauern. Bis heute wirkt die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts der Völker bei den Sudetendeutschen weltweit nach.

Seit jeher bildet die Gedenkveranstaltung für die Opfer des 4. März 1919 den Jahresauftakt im Veranstaltungsgeschehen der Sudetendeutschen Landsmannschaft Landesgruppe Baden-Württemberg. In diesem Jahr spricht Guido Wolf MdL, ehemaliger Minister der Justiz und für Europa im Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg. Am Vortag legt der Vorstand der Landsmannschaft am Mahnmal der Vertriebenen in Bad Cannstatt einen Kranz nieder.

Terminkalender 2023 der Sudetendeutschen Landsmannschaft erschienenAuch 2023 laden die sudetendeutschen Vereinigungen wieder zu mehr als 140 Veranstaltungen in Baden-Württemberg und außerhalb der Landesgrenzen ein. Seien es Mitgliederversammlungen, Vorträge, Workshops oder Gesangsstunden, das Repertoire ist dabei so vielfältig wie die sudetendeutsche Volksgruppe selbst. Nach dem 70-jährigem Jubiläum der sudetendeutschen Landesgruppe in 2022 können in diesem Jahr die SL Kreisgruppe Stuttgart, SL Ortsgruppe Stuttgart-Weilimdorf sowie die SL Ortsgruppe Stuttgart Bad Cannstatt auf ihr 75-jährigesBestehen zurückblicken. Die mit der großen Staufermedaille ausgezeichnete ehemalige Primaballerina Birgit Keil berichtet anlässlich des Jubiläums über ihr Leben und Wirken.

Schicksalsgemeinschaft Europa – Sudetendeutscher Tag in RegensburgZum Sudetendeutschen Tag an Pfingsten lädt der Bundesverband der Sudetendeutschen Landsmannschaft nach Regensburg ein.

Seit einem Jahr tobt ein Krieg in der Ukraine, der sich auf ganz Europa auswirkt. Der europäischeZusammenhalt ist wichtiger denn je. Längst sind die europäischen Länder zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden. Schon 1950 haben sich die deutschen Heimatvertriebenen in Stuttgart versammelt und ihren Willen zur Schaffung eines geeinten Europas kundgetan; eines „geeinten Europas, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können“. Das Familienfest der sudetendeutschen Volksgruppe lädt ein zum geselligen Treffen und Austausch.

Veranstaltungen in Böhmen, Mähren und SudetenschlesienAuch die vielen baden-württembergischen Vereinigungen der großen sudetendeutschen Familie tragen zur grenzüberschreitenden europäischen Zusammenarbeit bei. Zusammen mit der Landesgruppe Bayern organisiert die Landesgruppe Baden-Württemberg wieder eine Fahrt zum Brünner Friedensmarsch und zum Festival Meeting Brno. Dieses Festival, verbunden mit dem Marsch von Pohořelice/Pohrlitz nach Brno/Brünn in Südmähren, arbeitet das Unrechts, das in den Jahren von 1939 bis 1945, von deutscher und tschechischer Seite begangen wurde, auf.

Weitere Veranstaltungen finden in Pilsen, in Znaim oder dem bekannten Ölmütz statt.

Sudetendeutsches Leben in Baden-Württemberg„Seit mehr als 70 Jahren ist sudetendeutsches Leben in Baden-Württemberg präsent. Die sudetendeutsche Landsmannschaft bietet mit ihren Kreis- und Ortsgruppen und den vielen Vereinigungen ein vielfältiges Programm über das ganze Jahr hinweg.“, freut sich Klaus Hoffmann, Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, über die Herausgabe des Sudetendeutschen Terminkalenders 2023. Weiter führt er aus „Wir Sudetendeutschen waren, sind und bleiben Brückenbauer zu unserer Wurzelheimat mit all ihren Facetten.“

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Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe Baden-Württemberg

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.

Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.

1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.

Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.

Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.

27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.

Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.

Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer

Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2

Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.

Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.

Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.

In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.

Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.

Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten

Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio

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