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Wasser für die Abgeordneten, Tee für den MP

Mitglieder der Sudetendeutschen Landsmannschaft besuchen Stuttgarter Landtag

(lifePR) (Stuttgart, )
Seit der Wiedereröffnung des "Haus des Landtags" von Baden-Württemberg, das von 2013 bis 2016 saniert wurde, ist das Interesse der Menschen im Südweststaat natürlich groß, das Parlamentsgebäude in seiner neuen Aufmachung zu besuchen. So hatte sich auch eine 80-köpfige Gruppe der CDU-Bezirksgruppe Weilimdorf, der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge Stuttgart sowie der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart auf den Weg gemacht, um sich vom CDU-Landtagsabgeordneten Konrad Epple durch den "neuen" Landtag führen zulassen.

Der christdemokratische Landespolitiker und Schlossermeister aus Ditzingen, der den Wahlkreis 13 (Vaihingen) für die CDU im Landtag vertritt, empfing seine Besuchergruppe in der Aula des Landtags, wo er sogleich über die Geschichte des Landtagsgebäudes erzählte. Im Juni 1961 eröffnet, besteht das "Haus des Landtags" inzwischen 55 Jahre, wurde inzwischen generalsaniert und es entsteht derzeit noch ein Bürger-und Medienzentrum. In der Lobby vor dem Plenarsaal angekommen, erläuterte Konrad Epple den besonderen Unterschied zwischen "altem" Plenarsaal und "neuem" Plenarsaal nach der Generalsanierung des Gebäudes. Waren die Abgeordneten vor dem Umbau des Plenum bei ihren Sitzungen praktisch von der Außenwelt völlig abgeschnitten, ist nun, durch den Einbau von Fenstern in der Rückwand des Plenarsaals, ein Einblick der Landtagsbesucher in den Plenarsaal wie auch ein Ausblick der Abgeordneten auf das Geschehen in der Lobby möglich geworden. Höhepunkt der Landtagsführung war schließlich der Besuch im "neuen" Plenarsaal des Landtags von Baden-Württemberg. Konrad Epple, der als CDU-Landtagsabgeordneter auch den nördlichen Stuttgarter Wahlkreis mitbetreut und als ordentliches Mitglied dem Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Petitionsausschuss des Landtags angehört, ließ seine Besuchergruppe auf den Abgeordnetenplätzen der verschiedenen Fraktionen Platz nehmen und erzählte in sehr anschaulicher Weise von den Aufgaben des Parlaments und seiner Arbeit als Landtagsabgeordneter. So sitzen im 16. baden- württembergischen Landtag 143 Abgeordnete, die sich aus 47 Abgeordneten der GRÜNEN, 42 Abgeordneten der CDU, 22 Abgeordneten der AfD, 19 Abgeordneten der SPD, 12 Abgeordneten der FDP/DVP und einem fraktionslosen Abgeordneten zusammensetzen. Konrad Epple erläuterte bei seinem Vortrag zu der Funktion des Parlaments vor allem den Ablauf bei Abstimmungen im Landtag und erzählte von seinen Erfahrungen als Namensaufrufer bei namentlichen Abstimmungen. Ein besonderes Lob für ihre Arbeit, zollte der Christdemokrat dem stenografischen Dienst des Landtags, der jedes Wort und jeden Beifall und Zwischenruf notieren und deshalb wie ein Laufwerk funktionieren muss. Natürlich erwähnte Konrad Epple auch ein paar Besonderheiten aus seinem Erfahrungsschatz im Plenarsaal, die einem Nichtparlamentarier kaum bekannt sind. So gilt für die Männer im Plenum Jacketpflicht, die schon so manchem "Hemdsärmeligen" zum Verhängnis wurde. Dass die Abgeordneten zu ihren Reden ein Glas Wasser ans Rednerpult gestellt bekommen, mag manchen in der Besuchergruppe schon bekannt gewesen sein. Doch dass dem Ministerpräsidenten als einzige Ausnahme Tee serviert wird, war doch eine neue Erkenntnis. Die Weilimdorfer CDU-Bezirksbeirätin Waltraud Illner nutzte dann die schöne Kulisse des Plenarsaals, um sich bei Konrad Epple mit einem sudetendeutschen Mitbringsel, einem Karlsbader Bitterbecher, für den schönen Nachmittag im Landtag zu bedanken. Der CDU-Landtagsabgeordnete wiederum führte die Besuchergruppe im Anschluss noch durch den unterirdischen Tunnel, der den Landtag und das "Haus der Abgeordneten" miteinander verbindet, wo er im Fraktionssaal der CDU-Landtagsfraktion bei Kaffee und Kuchen den zahlreichen Fragen Rede und Antwort stand.

Helmut Heisig
-CDU-Weilimdorf-
-UdVF Stuttgart -
-SL-Stuttgart-

Foto 01: Der CDU-Landtagsabgeordnete Konrad Epple im Kreis der Besuchergruppe der CDU-Bezirksgruppe Weilimdorf, der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge und der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart. Foto: Christian Eisenhardt

Foto 02: CDU-Bezirksbeirätin Waltraud Illner bedankte sich beim CDU-Landtagsabgeordneten Konrad Epple für den schönen Nachmittag im baden-württembergischen Landtag.
Foto: Helmut Heisig

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Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe Baden-Württemberg

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V

Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.

Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.

1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.

Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.

Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.

27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.

Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.

Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer

Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2

Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.

Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.

Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.

In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.

Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.

Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten

Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio

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