Helmut R. und Ingrid M. aus München machen sich mit vier Norwegischen Waldkatzen auf den Weg zum Welt-Katzenkongress in Dortmund. Dort werden ihre Lieblinge an zwei Wettbewerbstagen von internationalen Richtern beurteilt und konkurrieren mit 360 Tieren 35 verschiedener Rassen um die Titel. Und die werden nach einem für Außenstehende schwer verständlichen System vergeben – und auch die Beurteilungskriterien der Richter, die die Tiere anheben, strecken, zerren, gegen den Strich kraulen, erschließen sich nicht auf den ersten Blick.
Die 11-jährige Lisa J. probt derweil noch mal für den Wettbewerb „Kind und Katze“, wovon „Robbie Williams“ überhaupt nichts hält. Mit einem speziellen Griff muss sie den sieben Monate alten Kater präsentieren. Mutter Karin steht ihr mit Rat und Tat zur Seite. Denn die beliebtesten Haustiere der Deutschen lassen sich nicht kommandieren – sie machen freiwillig mit, oder gar nicht.
Was passiert, wenn die Stubentiger keine Lust haben, wissen die Richter der Ausstellung genau: Während die einen ängstlich reagieren und sich andere völlig unbeeindruckt zeigen, gibt es auch jene, die sich mit all ihren naturgegebenen Waffen wehren – fünf an der Zahl: Gebiss und vier Mal krallenbewehrte Pfoten. Es wird gefaucht, gestrampelt, gebissen und gekratzt. Eine Disqualifikation hat das nicht unbedingt zur Folge, aber die Chance auf den heißbegehrten Titel „Best of Best“ rückt in weite Ferne.