Hinter dem Hotel Bayerischer Hof in München, in einer offenen Werkstatt arbeitet Martin M., Goldschmied, mit zwei Kollegen an der neuesten Kollektion, die im eigenen Laden in der noblen Theatinerstraße vertrieben wird. Filigrane Ketten, aufgerauhte Ringe: Goldschmuck muss heute nicht mehr ausschließlich protzig und klobig sein – selbst die zahlreiche arabische Kundschaft hat schon den europäischen Geschmack adaptiert. Wenn es aber sein muss, fertigt der Goldschmied seine Stücke aber auch gerne etwas schwerer an.
Gold und Schmuck sind eine Industrie mit langer Tradition in Deutschland und spiegeln Teile der Geschichte wieder. Pforzheim und Neugablonz zum Beispiel, die Zentren der Schmuck- und Modeschmuckherstellung, sind nach dem zweiten Weltkrieg komplett neu erstanden. Ganze Stadtviertel widmen sich dem Schmuckhandwerk, die kostbaren Reste werden in eigenen industriellen Anlagen recycelt: Gold- und Silberscheiden gibt es in Deutschland nur zwei: Hamburg und Pforzheim.
Eines der größten Imperien der Schmuckbranche ist aus Österreich: Swarovski, Synonym für teuren Kristallschmuck, Figürchen und Tierchen, die in ungezählten Haushalten auf Vitrinen stehen, gesammelt und liebevoll gepflegt werden. Die Markteinführung neuer Produkte kann mit Haute-Couture-Schauen fast mithalten, die Mitarbeiterzahl beträgt, Tochterfirmen eingerechnet, über 17.000 weltweit.
Süddeutsche Zeitung TV über Gold, Glanz, Gier und die kleinen Dinge im Leben, die glücklich machen können.
Autoren: Christian Bock, Andrea Benzing Moderatorin: Petra Glinski
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