Doktor Oriol S. ist 41 und arbeitet rund um die Uhr, sechs Tage die Woche. Er jongliert zwei Handys, seinen Laptop, eine komplette Tierarztausrüstung. Er kämpft mit renitenten Katzen, hört sich die Beschwerden von Hundebesitzern an, kürzt Kanarienvogel-Krallen und kümmert sich um Diät-Probleme der Schoßhunde aus der Nachbarschaft. Viele Tierbesitzer rufen ihn auch, obwohl der Liebling gar nicht krank ist. Dann geht es um Verhaltensfragen, Fellpflege, Ernährung. Fast alles geschieht vor Ort, bei den Tierbesitzern zu Hause. Er bietet eine 24-Stunden-Hotline – und das nehmen viele wörtlich und rufen mitten in der Nacht an, weil das Hundchen so schlecht träumt.
Auch Imke R. ist immer auf Achse in Sachen Tiergesundheit. Die Hamburgerin hat keine Praxisräume, sondern versorgt ihre Patienten zu Hause. Seit zwei Jahren operiert sie Hunde, Katzen und Papageien auf Wohnzimmercouchen und Esstischen, versorgt Wunden, führt Kastrationen durch und putzt den Vierbeinern die Zähne. Immer dabei: ihr Bruder Knut. Er kümmert sich um die Organisation der "Tierärztin auf Rädern" und greift ein, wenn ein Patient besonders wehrhaft ist.