Simcock, Garland, Sirkis - The Lighthouse Project
Lighthouse: treffender hätte Tim Garland sein aktuelles Projekt kaum betiteln können. Die englische Saxofon-Legende, hat mit dem walisischen Shootingstar am Klavier Gwilym Simcock und dem israelischen Percussionist und 'Klangzauberer' Asaf Sirkis ein unglaublich facettenreiches und aufregendes Ensemble mit einem außergewöhnlich reichen Klangspektrum vereint. Ein helles Leuchten auf dem weiten Meer der Jazztrios.
Ende des letzten Jahres war es, als plötzlich das Lighthouse Project wie ein Leuchtfeuer im dichten Nebel der unzähligen Jazzbesetzungen als ein verheißungsvoller Ort der Zuflucht erstrahlte. Diesem Bild Rechnung tragend hatte sich die britische Saxofonlegende Tim Garland, den Waliser Shootingstar-Pianisten Gwilym Simcock und den israelischen Percussionvirtuosen Asaf Sirkis gesucht, um den musikalischen Landgang aller Verschollenen zu sichern. Die Musik von Lighthouse hat dank der schlafwandlerischen Sicherheit des Zusammenspiels von Garland, Simcock und Sirkis schon jetzt so hohe Wellen geschlagen, dass man von einer entfesselten Naturgewalt reden könnte.
Einen Löwenanteil an der Musik des außergewöhnlichen Trios trägt mit Sicherheit letztgenannter Asaf Sirkis, der mit den virtuosen Akzentuierungen dem Zusammenspiel der von Garlands Saxofon und Simcocks Pianospiel immer wieder Türen zu ganz neuen Klangwelten aufstößt. Für die Musik des Trios erweiterte er sein Schlagzeug- und Percussion- Set eigens um eine tönerne Udu-Trommel und eine Hang. So bleibt die Musik von Lighthouse stets in voller Fahrt, brandet an, nur um im nächsten Moment mit neuer Kunde aus bisher unbereisten musikalischen Gebieten wieder in See zu stechen. Garland und SImcock, die beide mit einer beeindruckenden Auffassungsgabe für diese klanglichen Impulse ihres Percussionisten gesegnet sind, fegen in atemberaubenden Unisonopassagen durch alle Register ihrer weltbereisten Musikkiste, verharren in schwindelerregenden Breaks, bevor sie Sturm laufen auf den sicheren Hafen der Vorhersehbarkeit. So schreibt beispielsweise das Internetmagazin "Allaboutjazz": 'Together, Simcock, Garland and Sirkis embody the best qualities of virtuosity, lyricism and empathic interaction, making Lighthouse already one of the year's best releases.'
Ältestes Haus | Haßloch |
Freitag 3.August 2012 | Beginn: 20.30h | Einlass: 18.00h
Eintrittskarten ab 24,50 € bis 27,50 €
Lars Danielsson - Liberetto
Liberetto ist das schwelgerische Zeugnis einer glücklichen Fügung. Mit der Besetzung von Lars Danielssons aktuellem Ensemble scheint dem Schweden unverhofft das größte Glück zuteil geworden zu sein, das sich ein Musiker wünschen kann: die symbiotische Verschränkung mit anderen zu einem kompletten Ganzen.
Liberetto ist frei vom Zwang der Konventionen, es läuft nie Gefahr nur zweifelhaftes Endergebnis einer Ideenvermittlung zu sein. Was dem großen Bassisten und Cellisten hier gelungen ist, ist mehr als nur eine konsequente Fortentwicklung seiner Suche nach einer Musik, die seiner Seele eine Stimme verleiht. Vielmehr ist Liberetto die Seele von Danielssons Musik, wie sie sich endlich Gehör zu verschaffen vermag.
Die Musik von Liberetto ist traumhaft schön und schwerelos frei, dabei offen für das musikalische Erbe seines Urhebers mit Einflüssen aus klassischer Kammermusik und schwedischer Folklore und dankbar für jedes Ohr, das seine ganz eigene Vertrautheit darin wiederfinden mag.Mal voller Melancholie und zurückhaltender Nachdenklichkeit, berückend simpel und intim, mal ausgelassen und verspielt ist Liberetto als Musik gewordene Einladung zu gedanklicher Schwelgerei zu verstehen.
Der umsichtige britische Gitarrist John Parricelli spielt für das musikalische Gesamtbild dabei sicherlich eine genauso wichtige Rolle, wie der frühere e.s.t Schlagzeuger Magnus Öström, dessen prägnante, dynamische Art zu rhythmisieren den Kompositionen Danielssons beizeiten jene verblüffende und überzeugende Klarheit des einstigen Ausnahmetrios zu verleihen vermag. Mit dem jungen Pianisten Jonas Östholm stößt nun ein junger Pianist zum Ensemble, der eine verblüffende neue Farbe in die Klangmalerei von Liberetto bringt. Die Nähe zur musikalischen Herkunft Danielssons bürgt für seinen Anteil am Wohlklang des Quartetts.
Liberetto ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile. Sie ist das Resultat einer gemeinsamen Sehnsucht, das Skript eines wortlosen Gedankens. Ist es nicht ohnehin viel schöner gemeinsam zu singen als darüber zu reden?
Park der Villa Wieser | Herxheim |
Samstag 4.August 2012 | Beginn: 20.00h | Einlass: 18.00h
Eintrittskarten ab 24,50 € bis 30,50 €
Tickets gibt es im Internet auf www.palatiajazz.de , telefonisch unter 0 63 26 | 96 77 77, beim LEO-Ticketservice RTS, und bei www.ticket-regional.de und reservix.de