Der deutsche Markt wird aktuell mit Billigware von Firmen aus dem asiatischen Raum regelrecht überflutet. Aus Sicht des Verbandes binden die Onlineplattformen Kunden unter anderem mit Kampfpreisen, hohen Rabattierungen und glücksspielähnlichen Marketingaktionen. Der Versand der Produkte, regelmäßig in kleinen Paketen, erfolgt per Luftfracht unter Nutzung der Zollfreigrenze von 150,- € in derartigen Massen, dass eine echte Zoll- und Marküberwachung allein aufgrund der Menge kaum mög-lich ist.
Diese Strategien stellen eine erhebliche Herausforderung für die Textil- und Beklei-dungsindustrie dar, um existierende Produktionsstandorte und Arbeitsplätze in Ba-den-Württemberg zu halten. Die diskutierte Streichung der EU-Zollfreigrenze ist da-her ein erster, wichtiger Schritt, der jedoch zeitnah erfolgen muss.
Zusätzlich betont Edina Brenner, Hauptgeschäftsführerin von Südwesttextil: „Es ist an der Zeit, dass wir die bestehenden Vorschriften konsequent auf alle Marktteilnehmer anwenden und diese auch kontrollieren – unabhängig davon, ob sie innerhalb oder außerhalb der EU ansässig sind. Für faire und vergleichbare Wettbewerbsbedingun-gen sollten insbesondere außereuropäische Onlineplattformen denselben Anforderun-gen an Produktsicherheit, Umweltstandards, Lieferkettensorgfaltspflichten sowie Zoll- und Steuervorschriften unterliegen wie Unternehmen aus der EU.“