Effektive Planungen
Bevor Sie sich so richtig mit Ihrer Selbständigkeit beschäftigen, überlegen Sie erst einmal, ob Ihre Idee auch überhaupt wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Ohne entsprechende Machbarkeitsstudie, einem detaillierten Konzeptplan und dem immer wieder geforderten Businessplan geht heutzutage nichts mehr. Dies hilft Ihnen aber nicht nur, potentielle Geldgeber von Ihrer Konzeptidee zu begeistern und letzten Endes zu gewinnen. Es kann Sie auch vor zu hohen finanziellen Risiken bewahren. Einplanen sollten Sie allein hierfür schon einmal gute 30 bis 45 Tage.
Machbarkeitsstudie
Sie informiert Sie, ob Ihr Traum auch überhaupt so Wirklichkeit werden kann oder ob Sie eventuell Ihre Idee dem Markt anpassen müssen. Nur durch genaue Analysen der Gegebenheiten lässt sich ein finanzielles Scheitern von Beginn an vermeiden.
Konzeptplan
Er zeigt Ihnen mit Hilfe von visuellen Darstellungen, wie Ihr geplanter Standort zukünftig aussehen wird. Optimal legen Sie sich auch hier schon einmal eine umfangreiche Liste an potentiellen Zulieferern bzw. Vertragspartner an, die Ihre Vision auch entsprechend Ihrer Vorstellung verwirklichen können.
Businessplan
Die betriebswirtschaftliche Visitenkarte Ihrer Idee. Er unterstreicht maßgeblich Ihren finanziellen Aktionsplan, inklusive Details zu Ihrem Restaurant, alle notwendigen Genehmigungen, den zeitlichen Fahrplan, sowie der finanzielle Ausblick auf die kommenden Jahre.
Zeit sparen
Eines ist klar. Während Ihre Start-Up Phase benötigen Sie neben ausreichend finanziellem Puffer noch etwas Weiteres: Genügend Zeit. Daher werden Sie in dieser Phase auch alles Mögliche versuchen, um Zeit einzusparen. Doch sollte hier stets der Leitsatz gelten, dass Sie keine Abkürzungen einschlagen sollten, die im Nachhinein zu schwerwiegenden finanziellen Problemen führen.
Nebendarsteller
Guter Rat darf ruhig teuer sein. Denn eines sollten Sie sich zu Herzen nehmen: Machen Sie nicht alles selbst. Egal, ob Sie ein kleines Café, eine größeres Quick-Service-Konzept oder gar einen 150-Sitze umfassendes Restaurant planen. Schaffen Sie sich ein Team aus Unterstützer, Ihre sogenannten „Nebendarsteller“, denen Sie wichtige, aber auch durchaus schwierigere Aufgaben vertrauensvoll delegieren können. Achten Sie darauf, dass Ihre Unterstützer sich auch in dem Metier auskennen, bestenfalls vielleicht sogar schon darin gearbeitet haben. Deren Erfahrungen kann für Sie im Nachhinein bares Geld bedeuten.
Checklisten
Erstellen Sie sich für Ihr Vorhaben eine sogenannte Milestone-Checkliste. In dieser beschreiben Sie ganz klar, welche Aufgabe in welchem Zeitrahmen und mit welchem Budget erledigt sein muss. Im Idealfall können Sie in dieser Liste auch gleich Ihre verantwortlichen „Nebendarsteller“ vermerken. Achten Sie darauf, dass Sie sich alle regelmäßig, am besten wöchentlich, über den aktuellen Bearbeitungsstand austauschen und stellen Sie Ihrem Team alle Bearbeitungsfortschritte zur Verfügung. Idealerweise online, damit auch jederzeit darauf zugegriffen werden kann.
Geld sparen
Wirtschaftlichkeit ist das A und O, besonders in Ihrer Start-Up Phase. Es gibt zahlreiche Beispiele an geplanten Restaurantkonzepten, die sich gerade in dieser so wichtigen Planungsphase vollkommen verkalkuliert haben. Resultat war, sofern Sie es bis dahin überhaupt noch geschafft haben, entweder eine deutliche Verzögerung bei der Eröffnung, oder keinerlei finanziellen Spielraum mehr für wichtige Marketing und Werbungsaktivitäten. Oftmals konnte nur noch ein minimales Trainingsbudget für das neugeschaffene Restaurant-Team eingeplant werden, was gerade zu Beginn zu chaotischen Betriebsabläufen und verärgerten Gästen geführt hat. Nicht selten kamen gleich all diese genannten Problemhürden auf einmal auf den Gründer zu. Deshalb muss für Sie gelten:
Buchhalter bzw. Steuerberater finden
Sollte Ihnen der professionelle Umgang mit Zahlen schwer fallen, suchen Sie sich gleich von Beginn an Unterstützung. Noch bevor Sie irgendeinen Leasing oder Kaufvertrag unterschreiben. Je früher Sie jemanden passenden mit ins Boot nehmen und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm oder ihr aufbauen, desto besser kann man Sie vor Finanzkrisen oder Kostenexplosionen bewahren. Auch hier sollten Sie sich mindestens wöchentlich austauschen, um umgehende Anpassungen an Ihrer Ausgabensituation bewerkstelligen zu können.
Vertragsgestaltungen
Grundsätzlich sollte für Sie gelten, jeder Vertrag (insbesondere Leasing, Franchise – oder gar Kaufverträge) sollte sich Ihr Anwalt durchlesen. Und schauen Sie auch, ob er nicht für Sie noch weitere Zugeständnisse heraushandeln kann. Als Beispiel wären hier „kostenlose Mietdauer während der Umbauphase“, oder „Zusätzliche Inklusiv-Serviceleistungen eines Rahmenvertrages“ zu nennen.
Genehmigungen und Lizenzen
Nichts kann ärgerlicher sein, als die lange ersehnte Genehmigung kurz vor Eröffnung immer noch nicht in Händen zu haben. Meist mit der Folge, dass Sie Ihr neues Gastronomiekonzept am lang zuvor geplanten Eröffnungstag nicht aufmachen dürfen. Es gibt sogar Fälle, dass behördliche Genehmigung an zeitlichen Vorgaben geknüpft sind, die aufgrund Ihrer in stocken geratende Bautätigkeiten, dann wieder erloschen sind. Knüpfen Sie daher schon vor Umbaubeginn erste persönliche Kontakte zu Veterinäramt und sonstige behördlichen Amtsvertreten. So haben Sie die Chance, auch im Notfall, vielleicht den einen oder anderen Zeitaufschub zu bekommen.
Bauleiter und Lieferanten
Es bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen, ob Sie sich für den Um-und Ausbau einen professionellen Bauleiter als Unterstützung holen. Dies birgt sicherlich viele Vorteile, insbesondere auch was die Zügigkeit der Bauarbeiten betrifft und Sie können sich so auch auf andere wichtige Dinge konzentrieren. Aber auch hier gilt, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Holen Sie sich mindestens drei Angebote für jedes geplante Bauvorhaben ein und entscheiden Sie, welches Unternehmen dann den Zuschlag bekommt. Denn nur so haben Sie auch die Chance, einer Kostenexplosion entgegenzuwirken.
Küchenausstattung
Kleiner Ratschlag von mir: Nicht alles in Ihre zukünftigen Küche muss auch neu sein. Gebrauchte Ausstattungsgegenständige, wie kaum benutzte Kühlschränke, Fritteusen oder Edelstahltische können Ihren Geldbeutel enorm schonen. Abhängig von Ihrem geplanten Budget kann es auch für Sie von Vorteil sein, Ihr Equipment zu leasen. Selbstverständlich ist dies auch eine betriebswirtschaftliche und steuerliche Fragestellung. Aber dafür haben Sie ja jemanden bereits im Team, der Ihnen diese Frage beantworten kann. Zu diesem Planungszeitpunkt sollte auch schon Ihr Küchenchef mit im Boot sein, um die größtmögliche Effektivität im Küchenbereich erzielen zu können.
Speisekarte
Weniger ist mehr und besser. Dies gilt auch bei dem Menü. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Speisekarte diesen Leitsatz auch beherzigt. Kleine Karten lassen sich auch besser trainieren. Und was gut und einfach auf den Teller gezaubert werden kann, spart im Endeffekt erneut Ihr Geld. Achten Sie zudem darauf, dass durch Ihre Speisen auch keine unnötigen Speiseabfälle aufgrund von z.B. Karotten- oder Salatgarnituren entstehen. Die kosten auf das Jahr gesehen richtig viel Geld und landen eh meist unberührt im Abfall.
Personalmanagement
Gutes Personal zu bekommen wird immer schwieriger. Dennoch sollten Sie mit dem Rekrutieren Ihres Küchen- und Serviceteams nicht zu früh beginnen. Vier bis sechs Wochen vor Eröffnung sollten reichen. Dann können auch noch ausreichende Schulungs- und Trainingsmaßnahmen vor Eröffnung durchgeführt werden.
Zum Schluss ein letzter Ratschlag von meiner Seite: Planen Sie auch Budget für Ihre Point-of-Sale Aktivitäten ein. Dies wird immer wieder vergessen. Es ist aber der entscheidende Teil, Ihr Angebot auch bestmöglich an Ihre Kunden und Gäste zu bringen. Nutzen Sie die vorgenannten Punkte aus meiner Liste. Sie werden dadurch sicherlich eine Menge an negativen Erfahrungen in Ihrem Einstieg in die Gastronomie vermeiden und am Ende einiges an Geld sparen.
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Über den Gastautor:
Geboren 1978 in Ludwigshafen, ist Dirk Rottmüller seit 2009 Geschäftsführer der GastRo Consulting Betreibungsgesellschaft mbH in Ludwigshafen.
Gegründet 2009, wurde sie als Basis eines Partnernetzwerkes geschaffen, welches vor allem eines verspricht: Kompetenz in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung.
Dennoch versteht sich GastRo Consulting nicht als klassische Gastronomieberatung. Denn die Mischung aus gastronomischer Erfahrung, betriebswirtschaftlichem Knowhow, konzeptioneller Denkweise und frischen Marketing-Ideen, – insbesondere auch online und hier mittlerweile unverzichtbar in den Sozialen Medien – stellt ein perfektes Full-Service Gesamtpaket für jeden gastronomischen Betrieb dar.
Die Klienten profitieren dabei von kontinuierlicher globaler Recherche nach innovativen, trendigen Konzepten und Produkten sowie den dazu passenden Marketingstrategien. Aus diesen Impulsen wiederum entstehen nachhaltige Wettbewerbsvorteile, die ein Unternehmen bestens für die Zukunft wappnen und den Erfolg langfristig sicherstellen.
Dirk Rottmüller und sein Team verstehen sich als betriebswirtschaftlicher Partner. Nur ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen kann ein modernes und zukunftsweisendes Konzept erfolgreich realisieren und betreiben. So werden Kunden dabei unterstützt, Organisation und sämtliche Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten und somit das gesamte Unternehmen profitabel zu führen.
Zudem versteht sich GastRo Consulting als Full-Service Unternehmensberater. Dabei gehört der Begriff Kooperation zu der obersten Maxime von Dirk Rottmüller, denn nur gemeinsam, also unter Einbezug des individuellen Charakters und der speziellen Werte und Bedürfnisse des Kunden, kann man jeden Betrieb in die Lage versetzen, so aufgestellt zu sein, wie es heutzutage sein muss: ideenreich, zukunftsweisend und vor allem profitabel!
Weitere Infos sind abrufbar unter www.gastro-consulting.net
Quelle:
http://pregas.de/...