Für seine auf die USA bezogene Untersuchung wertete Grant 325 wissenschaftliche Studien aus, die eine Zeitspanne von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit abdecken und einen Zusammenhang zwischen der Intensität von UV-Strahlung und dem Auftreten von Karies belegen. „In geographischen Regionen mit geringerer UV-Strahlungsintensität tritt Karies deutlich häufiger auf als in Gebieten, die eine höhere UV-Strahlung aufweisen. UV-Strahlung regt die Bildung von Vitamin D an, Vitamin D ist wiederum der Motor für den Aufbau antibakteriell wirkender Peptide, die die Entstehung von Karies verhindern“, erläutert Grant die Wirkungszusammenhänge. Der Forscher empfiehlt, die Rolle einer optimierten Vitamin D-Versorgung bei der zahnmedizinischen Prophylaxe stärker zu berücksichtigen.
Vitamin D wird, angeregt durch UV-Strahlung, zu 90 Prozent über die Haut gebildet. Ein durchschnittlicher Vitamin D-Spiegel von 30 Nanogramm pro Milliliter Blut (30 ng/ml) gilt in der Wissenschaft als Wert, ab dem Vitamin D seine positiven Wirkungen ausreichend entfalten kann. Als optimal gelten Werte von 40 bis 60 ng/ml.
Quelle:
William B. Grant: „A review of the role of solar ultraviolet-B irradiance and vitamin D in reducing risk of dental caries“, in: Dermato-Endocrinology 3:3, 1-6; July/August/September 2011