Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie amerikanischer, norwegischer, österreichischer und deutscher Wissenschaftler, die sich international in der Vitamin D-Forschung einen Namen gemacht haben. Die meisten positiven Gesundheitswirkungen einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung würden, laut Studie, vor allem bei "Volkskrankheiten" wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Atemwegsentzündungen und im Dental-Bereich anfallen.
"Unsere Untersuchungsergebnisse sollten als Weckruf an die Gesundheitsbehörden und -politiker verstanden werden, sich mit den positiven Gesundheitswirkungen des Vitamin D vertraut zu machen", betont William B. Grant, unter dessen Federführung die Studie erarbeitet wurde. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin D sei, so Grant weiter, einer der kostengünstigsten Wege, um Erkrankungen vorzubeugen und - ein Umstand, der vielen Menschen entgegenkäme - bedürfe zudem keiner Änderung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.
Den Ausführungen der Forschergruppe zufolge, basieren die Berechnungen ausschließlich auf den plausibelsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Wirkungen des "Sonnenschein-Vitamins" aus den vergangenen Jahren. Der menschliche Vitamin-D-Bedarf wird medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge zu 80 Prozent über die Haut gedeckt, angeregt durch die UV-Strahlen der Sonne oder im Solarium. Um dieselbe Menge Vitamin D ausschließlich über die Nahrung aufzunehmen, müsste man laut Professor Heike Bischoff-Ferrari von der medizinischen Fakultät der Universität Zürich täglich zwei Makrelen oder Lachse essen. Die Ausgangsfrage der Studie lautete: "Welche direkten und welche indirekten gesundheitlichen Auswirkungen würde eine Erhöhung des durchschnittlichen Vitamin D-Spiegels im Blut der europäischen Bevölkerung auf den optimalen Stand von 40 ng/mL (Nanogramm pro Milliliter) haben, was würde das kosten und welche Einsparungen hätte das für die Gesundheitssysteme der Länder zur Folge?" Herangezogen wurden die Daten aus insgesamt 17 nord-, west- und südeuropäischen Staaten, darunter Dänemark, Finnland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Deutschland und Italien.
Das Sunlight Research Forum (SRF) ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in den Niederlanden. Ihr Ziel ist es, die neuesten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Effekte maßvoller UV-Strahlung auf den Menschen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Anmerkung:
- Die Studie "Grant, William B et al.: Estimated benefit of increased vitamin D status in reducing the economic burden of disease in Western Europe" findet sich auf der SRF-Webseite www.sunlightresearchforum.eu zum Download.