Die 1969 gegründete Schweizer Ferienhotelgruppe Sunstar mit Sitz in Liestal hat per Ende April 2009 das 41. Geschäftsjahr mit einem - aufgrund der schwierigen Ausgangslage - respektablen Ergebnis abgeschlossen. Mit 293'863 Übernachtungen wurde das beste Resultat in der Sunstar Geschichte vom Vorjahr um 3% verpasst. Währenddem die Anteile der einheimischen Gäste von 43% auf 46% und jener aus den Benelux-Staaten von 6% auf 7% anstiegen, verzeichneten die anderen Märkte Rückgänge; Deutschland mit 20% (VJ: 21%) und Grossbritannien mit 11% (13%) fielen dabei am meisten ins Gewicht.
Die Auslastung der Betten sank von 64% auf 62%. Diese Quote liegt über dem schweizerischen Mittelwert der 4-Sterne-Hotels von 56%. Erfreulicherweise lag kein Sunstar Hotel darunter. Das Sunstar Hotel Lenzerheide mit 78% (Vorjahr: 77%), gefolgt vom Privilège Hotel in Brissago mit 76% (77 %) führen die Rangliste an.
Der Betriebsertrag aller Hotels verringerte sich etwas unterproportional zu den Logiernächten - aufgrund höherem Erlös pro Logiernacht - um CHF 1.0 Mio. oder 2% auf CHF 47.9 Mio., dem zweitbesten Ergebnis in der Sunstar Geschichte. Als einzigen Betrieben gelang es Flims (+14%) und Lenzerheide (+5%) die Umsätze des Vorjahres zu übertreffen. Das Privilège Hotel Villa Caesar in Brissago blieb unverändert. Die Einnahmen der übrigen Hotels lagen zwischen 4% (Arosa und Klosters) und 7% (Grindelwald) hinter den Rekordwerten des Vorjahres.
Die in der Hotellerie relevanteste Zielgrösse, der Bruttobetriebsgewinn (GOP = Erlös minus Betriebsaufwand minus Unterhalt), reduzierte sich aufgrund rückläufiger Volumen und Erlösen, bei nur moderat gestiegenen Betriebskosten, um CHF 1.8 Mio. oder 16% auf CHF 9.3 Mio. Anstiege des Bruttobetriebsgewinns erzielten die Hotels in Lenzerheide (um 10%) und Wengen (um 50%; im Vorjahr hohe Unterhaltsinvestitionen). Die Margen bewegten sich zwischen 25% (Grindelwald) und 11% (Flims).
Der konsolidierte Reingewinn sank um CHF 1.4 Mio. oder 35% auf CHF 2.6 Mio. Aufgrund der herausfordernden Ausgangslage ist dieses Ergebnis als erfreulich zu bewerten. Die daraus resultierende Reingewinnquote von 5.3% (Vorjahr: 8.1%) dürfte deutlich über dem Branchenschnitt liegen.
Um der verhaltenen Gästenachfrage entgegenzuwirken, wurde der Marketingaufwand von 2.8% auf 4.0% des Gesamtertrages erhöht. Der Personalaufwand betrug 31.7% (Vorjahr: 31.2%), einem in der Schweizer Hotellerie sehr guten Wert. Im Berichtsjahr wurde wiederum eine bemerkenswerte Summe von CHF 6.8 Mio. (Vorjahr: CHF 7.8 Mio.) in die Hotelinfrastruktur (Unterhalt, Ersatz, Ausbau) investiert. Diese Massnahmen führten, zusätzlich zur Komfortsteigerung, auch zu einer Senkung der Energiekosten, der Nachhaltigkeitsstrategie entsprechend.
Link zum 41. Geschäftsbericht der Sunstar-Holding AG von 2008/09
Die für die Hotellerie überdurchschnittlich gesunde Kapitalstruktur konnte im Berichtsjahr weiter verbessert werden, erhöhte sich doch die Eigenkapitalquote auf 59% (Vorjahr: 49%). Diese Werte erklären sich einerseits mit dem respektablen Verlauf des Geschäftsjahres, andererseits auch durch die Dekonsolidierung der Gesellschaften Ferienclub Privilège AG und Privilège Ticino SA.
Auf praktisch unverändert hohem Niveau wie im Vorjahr lagen die Werte der Gästezufriedenheit. Die aus rund 13'500 Fragebögen (Vorjahr: 12'000) ermittelte repräsentative Auswertung (Rücklaufquote: 30%) ergab für den Gesamteindruck die Note 5,75 (Vorjahr: 5,76) auf einer Skala von 2 (= schlecht) bis 6 (= sehr gut).
In Anbetracht des recht erfreulichen Geschäftsganges schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 24. September 2009 in Davos (Sunstar Parkhotel, 11.15 Uhr) eine Bar-Dividende von CHF 35.- (Vorjahr: CHF 40.-) pro Aktie vor. Zudem erhalten die Aktionäre wiederum die traditionelle Natural-Dividende in Form eines Hotelbons von CHF 30.- pro Aktie (unverändert).
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Sunstar mit nochmals rückläufigen Volumen. Von Mai bis Ende Juli 2009 lagen Buchungsstand und Umsatz um je 11% hinter den Werten vom Sommer 2008. In der zweiten Hälfte der Sommersaison zeichnet sich - mit aktuell minus 9% Logiernächten - eine Verbesserung der Lage ab. Für die kommende Wintersaison sind momentan 17% weniger Übernachtungen als im Vorwinter eingegangen. Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise macht sich leider auch bei der Sunstar Hotelgruppe bemerkbar. Die Hauptfolgen davon sind die geringere Nachfrage aus Grossbritannien, Übersee und Fernost sowie die rückläufigen Buchungen im wichtigen Segment «Meetings & Events». Die Sunstar Hotels sind bestrebt, mittels einer kontinuierlichen Kostenoptimierung und intensivierten Marketingaktivitäten dieser Entwicklung entgegen zu treten.