Die Polizeistatistiken zeigen es: Die meisten Einbrecher lassen von ihrem Vorhaben ab, wenn es ihnen nicht innerhalb von fünf Minuten gelingt, unbemerkt in Wohnungen einzudringen. Gekippte Fenster und schlecht gesicherte Türen bedeuten für die Diebe jedoch leichtes Spiel. Herumstehende Mülltonnen werden zudem gerne als Auf- und somit als Einstiegshilfen verwendet.
"Häuser oder Wohnungen, in denen offensichtlich niemand zuhause ist, haben für Einbrecher einen besonderen Reiz", sagt Sylvia Knittel, Pressesprecherin der SV. Volle Briefkästen und ständig geschlossene Rollläden sind klare Indizien, dass die Bewohner verreist sind. Daher ist die Einbruchsgefahr in der Urlaubszeit besonders hoch. "Die einfachste Möglichkeit Einbrecher abzuschrecken ist es, Anwesenheit zu signalisieren", erklärt Knittel und empfiehlt, dass während des Urlaubs Nachbarn oder Freunde regelmäßig vorbeischauen und den Briefkasten leeren sollten und der Anrufbeantworter nicht mit genauen Abwesenheitszeiten besprochen werden sollte. Denn dies lädt Diebe erst ein.
Als Sicherheitsvorkehrungen sind besonders Zeitschaltuhren für Lichter und Rollläden geeignet, da sie Bewegungen im Haus imitieren. Allerdings nutzen lediglich vier Prozent der Befragten diese Steuerungselemente. Acht Prozent verwenden Infrarot-Sensoren für die Außenbeleuchtung, um die Täter nachts abzuschrecken. Doch diese Zahl sinkt. Abschließbare Fenster und Terrassentüren sind mit 16 und 15 Prozent die beliebtesten Maßnahmen, um sich vor Einbrüchen zu schützen. "Wichtig ist es, alle Eingänge, auch Kellerfenster, gleichermaßen abzusichern", betont Knittel.
Einfamilienhäuser und Erdgeschosswohnungen haben generell ein erhöhtes Einbruchrisiko. Daher schützen sich ihre Besitzer häufiger vor Dieben. Allerdings trifft auch hier ein Drittel keine Sicherheitsmaßnahmen. Dass geringere Schutzvorkehrungen in höher liegenden Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ausreichen, kann zum Trugschluss werden. Denn ist der Dieb erst einmal im Haus, kann er in alle Wohnungen eindringen. Daher sollten generell alle Eingangstüren mit Sicherheitsschlössern versehen werden.
Kommt es zu einem Einbruch, zahlt in der Regel die Hausratversicherung die entstandenen Schäden. Die SV rät, den bestehenden Versicherungsschutz regelmäßig von einem Fachmann überprüfen zu lassen, um im Falle des Falles ausreichend abgesichert zu sein.
Über bewährte Sicherheitsmaßnahmen mit geringem Aufwand und großer Wirkung klärt die Kriminalpolizei auf. Weitere Tipps zum Thema "Einbruchdiebstahl" sind im Internet auf www.polizei-beratung.de oder www.sparkassenversicherung.de unter der Rubrik Ratgeber > Haus > Sicheres Haus zu finden.
Kleiner Aufwand mit großer Wirkung
Sieben Tipps, um Einbrecher fernzuhalten:
1. Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit ganz schließen, nicht kippen.
2. Türen immer zweifach abschließen und nicht nur zuziehen.
3. Bei Schlüsselverlust umgehend den Schließzylinder austauschen.
4. Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals außerhalb der Räume deponieren: Einbrecher kennen jedes Versteck!
5. Freunde und Bekannte bitten, regelmäßige vorbeizuschauen und den Briefkasten leeren.
6. Zeitschaltuhren für Rollläden und Licht nutzen.
7. Außenbeleuchtungen und Bewegungsmelder in Hof und Garten installieren, um Einbrecher abzuschrecken.