Nach Abschluss seines Mathematikstudiums an der Universität Stuttgart, begann Scharrs Karriere als mathematischer Referent und Abteilungsleiter beim Verband der Lebensversicherungsunternehmen e.V. in Bonn. 1979 fing er bei der ÖVA Lebensversicherung in Mannheim als Abteilungsleiter an und wurde 1981 bereits stellvertretendes, 1984 schließlich ordentliches Vorstandsmitglied des Ressorts "Lebensversicherung, Berufsausbildung". Im Jahr 1997 wurde er dann zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der ÖVA Versicherungen bestellt.
Schwerpunkt Lebensversicherung - Produktwelt neu formuliert
Im Zuge der langfristigen Vorbereitung der Fusion der Sparkassen-Versicherung, der Gebäudeversicherung Baden-Württemberg und der ÖVA-Versicherungen zu den SV Versicherungen, leitete Scharr ab 1997 das konzernübergreifende Ressort "Lebensversicherung", für das er auch nach der Fusion im Jahr 2000 verantwortlich blieb. Diesen Aufgabenbereich hatte der Mathematiker auch nach der länder- und verbandsübergreifenden Fusion der SV Versicherungen und der SV SparkassenVersicherung Hessen-Nassau-Thüringen zur heutigen SV SparkassenVersicherung im Jahr 2004 inne. Scharr formulierte die Produktwelt der SV neu. Er war verantwortlich für Produkte, Kalkulation, Angebote und Verwaltung der Lebensversicherung. Die betriebliche Altersversorgung war dabei immer sein Schwerpunktthema. Mit neuen Strukturen und Ideen verhalf er dieser zu nachhaltigem Aufschwung in seinem Unternehmen.
Gründung der SV Sachsen
An der Gründung und dem Aufbau der Sparkassen-Versicherung Sachsen war der gebürtige Stuttgarter maßgeblich beteiligt. Dort war er 1992 bis 1993, neben seiner Vorstandstätigkeit für die ÖVA, auch Gründungsvorstand. Außerdem war er ab 2001 maßgeblich an der Neugründung der bundesweiten Gemeinschaftsunternehmen Sparkassen PensionsManagement und deren Tochterunternehmen beteiligt. Ebenso wie bei der SV Sachsen war er auch dort in den Aufsichtsräten noch nach seinem Ruhestand aktiv.
Einsatz für die Versicherungswirtschaft und den Berufsstand
In zahlreichen Arbeitskreisen und Ausschüssen des Verbands öffentlicher Versicherer prägte Scharr nicht nur die Lebensversicherungslandschaft der SV Sparkassen- Versicherung, sondern auch aller öffentlicher Versicherer. Dabei war insbesondere sein langjähriger Vorsitz im "Versicherungsausschuss Lebensversicherung" von besonderer Bedeutung.
Darüber hinaus war er über viele Jahre beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in zahlreichen Gremien aktiv: unter anderem im Präsidialausschuss, Hauptausschuss Lebensversicherung / Pensionsfonds, Ausschuss für Mathematik und Statistik, Sozialpolitischen Ausschuss, Internationalen Ausschuss und Ausschuss für Steuerfragen der Lebensversicherung. Der berufsständischen "Deutschen Aktuarvereinigung" (DAV) und deren Vorgängerinstitution DGVM gehört Scharr seit 1978 an. Er engagierte sich dort für die Nachwuchsausbildung und insbesondere seit 1994 im Ausschuss Lebensversicherung für die aktuariellen Belange "seiner" Sparte. Dem Berufungsausschuss dieser Vereinigung gehört er bis heute an.
Engagement für den Versicherungsnachwuchs
Seit 1980 lehrt Scharr als Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW - ehemals Berufsakademie) in Mannheim. Zudem war er in übergreifenden Gremien der DHBW sowie als Vorsitzender des Freundeskreises der DHBW wie auch in Gremien der Universität Mannheim bis 2011 aktiv. Daneben unterrichtete der dreifache Familienvater an verschiedenen Sparkassenakademien und leitete die Verbindungsstelle des Berufsbildungswerks der Versicherungswirtschaft (BWV) in Mannheim. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Freundeskreises der DHBW erhielt er die Ehrenmitgliedschaft und ist erster persönlicher Namensgeber eines Hörsaals. Die Ausbildung des Nachwuchses für die Versicherungswirtschaft förderte Scharr während seines gesamten Berufslebens und darüber hinaus. So ist er neben seiner Lehrtätigkeit beispielsweise immer noch als Vorsitzender der "ÖVA Stiftung- Wissenschafts- und Kulturförderung an der Dualen Hochschule Baden- Württemberg Mannheim" tätig. Die Stiftung fördert soziale, kulturelle, wissenschaftliche sowie sportliche Aktivitäten an der Hochschule.