"Im Geschäftsgebiet der SV - Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz - sind die Betrugsfälle nicht angestiegen. Ehrliche Kunden sind bei uns in der Mehrzahl. Darüber freuen wir uns natürlich", sagt hierzu SV-Schadenchef für Privatkunden Peter Philipp und weiter: "Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Versicherungsbetrug weit verbreitet und ein ernsthaftes Problem für Versicherungen ist. Den üblichen Prozentsatz dubioser Fälle hatten wir auch bei der Fußball-WM."
Mega-Sportevents und neue Technologien bringen häufig Betrug mit sich
Dass es im Falle der Fußball-Weltmeisterschaft keinen sprunghaften Anstieg der Betrugsfälle gab, lässt sich leicht erklären: Der Markt ist gesättigt. Nahezu alle Haushalte (83 Prozent, Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU)) besitzen einen Flachbildfernseher. Zur letzten Weltmeisterschaft in 2010 sah das anders aus. Damals hatte die Unternehmenselektronik-Branche einen Mega-Umsatzsprung (Plus 45 bis 77 Prozent (GfU)), den die Branche selbst überraschte. Dieser Trend hat sich nicht fortgesetzt. Ganz anders sieht dies aus, wenn beispielsweise neue Smartphones oder Tablets auf den Markt kommen.
Versicherungsbetrug schädigt alle Versicherten
"Sobald neue Produktgenerationen eingeführt werden, lässt sich dies an den Zahlen zum Versicherungsbetrug ablesen", so Philipp. Der geschätzte jährliche Schaden liegt in der Schaden- und Unfallversicherung bei rund vier Milliarden Euro (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)). Versicherungsbetrug ist nach Ansicht der Experten über alle Gesellschaftsschichten hinweg ein weit verbreitetes Phänomen. "Den schwarzen Schafen steht eine große Mehrzahl ehrlicher Kunden gegenüber, die diese Betrügereien mit finanzieren. Da steht ein Versicherer in der Pflicht", ist Philipp überzeugt. Ähnlich wie ein Kaufhausdetektiv versucht Ladendiebstahl einzudämmen, agieren auch die Versicherungen. Sie nehmen jeden Schadenfall unter die Lupe. "Das sind wir unseren Versicherten schuldig", findet Philipp. Die SV arbeitet deshalb auch an der Betrugsstudie des Gesamtverbandes mit. Doch wie gehen Versicherungen gegen die Betrüger vor?
Beispiel Fußball-WM: Achtung Gewitter und gefährliche Kinder
Ist der Schadenhergang nicht schlüssig, prüfen ihn Sachbearbeiter und Sachverständige. Beispiel Fußball-WM: Die Versicherten meldeten überwiegend Haftpflichtschäden. In nahezu der Hälfte der Fälle sollen Kinder die Übeltäter gewesen sein. Aufgrund ihrer Erfahrung und Untersuchungen wissen Versicherer jedoch, dass z. B. ein Kind mit einem Bauklotz als Wurfgeschoss einen Fernseher schwerlich in Schrott verwandeln kann. Damit geht der Schadenfall in die rote Zone der "dubiosen Fälle" über. Ebenso verhält es sich, wenn der Fernseher angeblich durch ein Gewitter und einen Überspannungsschaden kaputt gegangen sein soll. "Wir wissen auf die Minute genau, wann es wo und wie heftig blitzt", sagt Philipp hierzu.
Versicherungsdetektive im Einsatz
Gerät ein Schadenfall in Verdacht, spüren dem unsere Gutachter nach. Wird eine Vermutung untermauert, verweigert die Versicherung die Zahlung und kündigt den Vertrag. Betrüger müssen sämtliche Aufwendungen bezahlen und mit einer Strafanzeige rechnen.
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