Das Zauberwort dafür heißt "gesundes Raumklima". Dafür sorgen Sie durch richtiges Lüften und Heizen. "Im trocken-warmem Raumklima fühlt sich der Schimmel nämlich gar nicht wohl", sagt Jürgen Knaut, Regulierer und Schimmelexperte bei der SV SparkassenVersicherung. Jedes Schulkind weiß, dass es nur ein paar heiße Sommertage und ein im Ranzen vergessenes Pausenbrot braucht. Ist es luftdicht verpackt, schimmelt es bereits nach einem Tag.
Achtung bei gut gedämmten Häusern - Schimmel liebt es feucht-warm
Genau dasselbe passiert in Wohnräumen: Schimmel liebt feucht-warme Umgebung, wenig Luftaustausch und etwas "zum Fressen" wie Tapeten, feuchtes Holz oder Bücher. In gedämmten Gebäuden ist dieses Risiko erhöht, weil die Gebäudehülle wie die Vespertüte beim Brot wirkt. Wärmedämmung und dichte Fenster sorgen dafür, dass sich sowohl Wärme als auch Feuchtigkeit im Haus ansammeln. Ein natürlicher Luftaustausch, wie bei Altbauten ist nicht mehr möglich. Hier hilft nur: Fenster auf zum Stoßlüften. Also mehrmals am Tag alle Fenster ganz aufmachen, um in wenigen Minuten schnell und intensiv durchzulüften.
Lüften beugt Schimmel vor - Luftfeuchtigkeit unter 65 Prozent
Wer gründlich lüftet transportiert feuchte Luft nach draußen und sorgt so für trockenere Luft in den Räumen. Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit optimal einstellen. Bei einer relativen Luftfeuchte unter 65 Prozent ist nämlich kein Schimmelwachstum möglich. Kondenswasser an Fensterscheiben sind ein klares Warnsignal für viel zu viel Luftfeuchtigkeit. Besonders aufmerksam sollte man bei Räumen sein, in denen viel Feuchtigkeit produziert wird: Beim Baden, Duschen, Kochen, Schlafen oder Bügeln wird die relative Luftfeuchtigkeit stark erhöht. "Deshalb sollten Sie sofort danach gründlich lüften. Damit hat die Feuchtigkeit keine Chance, sich an Wänden, Möbeln oder Vorhängen einzulagern", so Experte Knaut. Geschieht dies nicht, schaffen Sie ein schimmelfreundliches Klima. Ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent hat der Schimmel bereits gute Voraussetzung für die sogenannte Sporenkeimung. Bei über 90 Prozent Luftfeuchtigkeit findet er optimale Wachstumsbedingungen.
Möbel klug aufstellen
Ein weiterer wichtiger Punkt, um Schimmel vorzubeugen ist, die Möbel richtig aufzustellen. Nämlich nicht direkt an die Wand rücken, sondern besonders von kalten Außenwänden einige Zentimeter Abstand lassen. "Wir empfehlen bei Außenwänden sogar 8 bis 10 Zentimeter", sagt Knaut. Die Wirkung ist nämlich ähnlich der einer Innendämmung: An die Wand gerückte Möbel behindern, dass die Wand sich erwärmt. Das führt zu erhöhter Kondensation. Rückt man die Möbel von der Wand weg, kann eine Hinterlüftung stattfinden.
Leitungswasserschaden oder Baumangel
Doch es gibt auch Schimmelbefall, der nicht in Ihren Händen liegt. Beispielsweise bei Baumängeln, einem Leitungswasserschaden oder nach einer Überschwemmung. Liegt zusätzlich ein feucht-warmes Klima vor, explodiert das Schimmelwachstum regelrecht. Der Schaden wird dann weitaus größer sein, als bei einem gepflegten Raumklima. Wer einen Schimmelschaden entdeckt oder vermutet, sollte zunächst der Schadenursache nachgehen. Kleinere Schimmelschäden von weniger als einem halben Quadratmeter kann man selbst beseitigen.
Wann ist die Gesundheit gefährdet? Versicherung einschalten?
Ob die Gesundheit gefährdet ist hängt von der Schimmelart und der Intensität des Schadens sowie von der Empfindlichkeit der Raumnutzer ab. Auf alle Fälle ist Schimmel in Innenräumen ein hygienisches Problem, weshalb man ihn schnell beseitigen sollte. "Bei größerem Schimmelbefall sollte ein stimmiges Sanierungskonzept erstellt werden" rät Regulierer Knaut. Bei Leitungswasserschäden oder als Folgeschaden einer Überschwemmung schränkt die Versicherung die Schadenursache zunächst ein. Ist der Versicherungsschutz geklärt, wird die Sanierung in Angriff genommen. Die SV SparkassenVersicherung arbeitet dabei mit renommierten Firmen zusammen, die eine fachgerechte Schimmelsanierung durchführen. Damit ist die Gefahr langfristiger Folgeschäden gebannt.