Die Zauberformel für gelungenen Freizeitsport fasst Inge Mussler, Leiterin des betrieblichen Sport- und Gesundheitswesens bei der SV SparkassenVersicherung (SV) so zusammen: "Bevorzugen Sie Ausdauersportarten und steigen Sie langsam ein." Das bedeutet mäßig und regelmäßig, etwa zwei bis drei Mal wöchentlich, trainieren. Vor dem Training den Körper auf die Belastung vorbereiten, also aufwärmen, dehnen und langsam beginnen. Immer mit der richtigen Kleidung und Ausrüstung nach draußen. Bei gefährlichen Sportarten gute Schutzausrüstung tragen.
Mehr tödliche Unfälle in der Freizeit als im Straßenverkehr
Bei Sport- und Freizeitaktivitäten verunglücken nämlich weit mehr Menschen als im Straßenverkehr: 36 Prozent der tödlichen Unfälle entfallen in die Kategorie Sportund Freizeitunfälle und nur rund 19 Prozent auf Verkehrsunfälle. "Hinter diesen Unfallzahlen stecken jedoch zwei Risikogruppen. Dies sind zum einen die vielen Gelegenheits- und Schönwettersportler, zum anderen die überaus Ehrgeizigen", so Sportexpertin Mussler. Kommt beides zusammen, ist das Risiko eines Unfalls oder einer Verletzung deutlich höher. Damit hat es jeder ein großes Stück weit selbst in der Hand, ob etwas passiert oder nicht. "Für diejenigen, die jetzt mit dem Training beginnen oder wieder einsteigen, haben wir die sechs nachfolgenden Tipps zusammengestellt", so Mussler.
- Tipp 1: Sportart: Ausdauersport einem Extremsport vorziehen. Als Neueinsteiger sollten Sie verschiedene Sportarten ausprobieren und sich für die entscheiden, die Ihnen Spaß macht und die Sie regelmäßig in den Alltag einplanen können.
Motivationsfaktor: Neueinsteiger lernen in Gruppen das richtige Tempo und eine gute Technik. Viele Sportvereine haben Laufgruppen für Walker und Jogger.
Stressfaktor: Geld. Modesportarten sind häufig teuer - Studiogebühren, Outfit und Sportgeräte gehen ins Geld. Sportvereine sind eine günstige Alternative zu teuren Fitnessstudios.
- Tipp 2: Training: Zwei bis dreimal wöchentliches Training einplanen. Immer aufwärmen und vorsichtig dehnen. Beginnen Sie mit langsamem Training, das Sie stufenweise steigern.
Motivationsfaktor: Mäßig und regelmäßig zu trainieren, beugt Verletzungen und Frustration vor. Stecken Sie sich realistische Ziele.
Stressfaktor: Ehrgeiz. Gelegentliches und übertrieben ehrgeiziges Training erhöhen das Unfallrisiko.
Tipp 3: Ausrüstung: Wählen Sie die richtigen Schuhe und Ausrüstung. Informieren Sie sich über Schutzkleidung und tragen Sie diese dann auch. Die Kleidung sollte sowohl warm und trocken halten als auch Schweiß nach außen transportieren. Leichte Handschuhe und Mütze runden das Winter-Outfit ab.
Motivationsfaktor: Die richtige Ausrüstung ist die beste Unfallprävention.
Stressfaktor: Falsche Schuhe belasten Knochen, Sehnen und Bänder.
Tipp 4: Sichtbarkeit: Jeder der draußen Sport macht, sollte für andere gut sichtbar sein. Gerade wenn Sie zur dunkleren Tageszeit unterwegs sind, sollten Sie kräftige Farben tragen. Signalstreifen oder auch eine Stirnlampe schützen zusätzlich.
Motivationsfaktor: Mit dieser Ausrüstung sind Sie unabhängig von der Tageszeit, können also selbst nach einem langen Arbeitstag noch die Sportschuhe schnüren.
Stressfaktor: So gibt es keine Ausreden mehr!
Tipp 5: Verhalten: Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle - auch für Sportler. Unabhängig davon, ob Sie joggen oder mit dem Fahrrad fahren. Wenn Sie lieber alleine unterwegs sind, sollte jemand aus Ihrem Freundes- oder Familienkreis wissen, wann und auf welcher Strecke Sie unterwegs sind. Ein Handy ist für Notfälle ratsam.
Motivationsfaktor: Aufeinander Acht geben.
Stressfaktor: Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, freilaufende Hunde.
Tipp 6: Versicherungsschutz: Eine Haftpflicht- und Unfallversicherung sollten für Sportler selbstverständlich sein.
Motivationsfaktor: Für alle Fälle gut abgesichert: Die Unfallversicherung schützt Sie selbst vor möglichen finanziellen Folgen nach einem Unfall. Die Haftpflichtversicherung springt ein, wenn Sie versehentlich jemand anderen verletzen oder sein Eigentum beschädigen.
Stressfaktor: Kostet Geld und muss hin und wieder überprüft werden.