Steigende Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung
In der Lebensversicherung stiegen nach HGB die Gesamtbeiträge um 37,2 Prozent auf 2,3 (1,7) Milliarden Euro. "Dies ist ein klares Bekenntnis zur Lebensversicherung und zur SV als solider und verlässlicher Partner für die Altersvorsorge", so Wolff von der Sahl. Das Neugeschäft der SV steigerte sich insgesamt um 660 Millionen auf 1,25 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Teil dieses Wachstums geht auf Einmalbeitragsversicherungen zurück. Mit 1,17 Milliarden Euro machen sie 53 Prozent der gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherung aus. "Diesen Anstieg werden wir 2011 sicher nicht fortsetzen können. Wir rechnen 2011 mit einem deutlichen Rückgang der Einmalbeiträge." Einen immer größer werdenden Anteil am klassischen Altersvorsorgegeschäft hat die betriebliche Altersversorgung. "Die bAV ist bei der SV ein echtes Erfolgsmodell", so Wolff von der Sahl. "Seit Jahren erzielen wir hier erfreuliche Zuwachsraten". Das gesamte bAV-Neugeschäft inklusive Pensionskasse und Pensionsfonds nach Beitragssumme stieg um 20,0 Prozent (17,3) auf 568,8 Millionen Euro.
Erfreulich ist, dass in diesem Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Erholung die Zahl der Vertragskündigungen weiter zurückgegangen ist. Die Stornoquote nach laufendem Jahresbeitrag sank auf 4,8 Prozent (5,7) und liegt damit deutlich unter der der Branche mit 5,4 (6,2) Prozent. Der Versicherungsbestand ist weiter gewachsen. Er umfasste am Ende des Geschäftsjahres 1.742.381 Verträge (1.723.756) mit einer Versicherungssumme von 46.412,8 (46.108,4) Millionen Euro. Die SV zahlte im Jahr 2010 Versicherungsleistungen in Höhe von 1,49 Milliarden Euro (1,47) aus.
Bei der SV Lebensversicherung hat sich das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen (ohne fondsgebundene Lebensversicherung) um 20 Prozent auf 756,9 (630,7) Millionen Euro deutlich erhöht. Dies entspricht einer Nettoverzinsung von 4,3 (3,71) Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein deutlich höherer Gesamtüberschuss von 296,2 Millionen Euro (206,4) erwirtschaftet. 271,2 (186,4) Millionen Euro wurden der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt.
Wachsendes Neugeschäft in Schaden/Unfall
In den Schaden- und Unfallversicherungen blieben die Gesamtbeiträge der SV mit 1,2 Milliarden Euro nahezu konstant. Gut lief das Neugeschäft in allen Sparten. Es stieg nach Bestandsbeitrag insgesamt um 9,2 Prozent. Besonders erfreulich lief es in den Sparten Unfall (34,2 Prozent), Haftpflicht (19,7 Prozent) und Hausrat (13,7 Prozent). In den gewerblichen Sachversicherungen stieg das Neugeschäft um 29,8 und in den industriellen Sachversicherungen um 12,9 Prozent. Die SV Gebäudeversicherung kann auf ein gutes Schadenjahr zurückblicken. Die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden gingen leicht auf 879,1 (885,6) Millionen Euro zurück. Die Bruttoschadenquote sank dadurch entgegen dem Branchentrend auf 73,4 Prozent (74,0) und die Combined Ratio von 96,8 auf ausgezeichnete 93,2 Prozent. In der Kraftfahrtversicherung wirken die ergriffenen Sanierungsaktivitäten. Die Combined Ratio in der Krafthaftpflichtversicherung sank um 13,2 Prozent auf 106,4 Prozent. Allerdings riss auch 2010 die Serie großer Sturm- und Unwetterereignisse nicht ab. Insgesamt gingen rund 108 Millionen Euro an Schadenzahlungen auf das Konto von Unwetterereignissen. Allein der Sturm "Xynthia" beschädigte Ende Februar 43.000 Gebäude und hinterließ Schäden in Höhe von 44 Millionen Euro. Der Bestand an Versicherungsverträgen reduzierte sich leicht auf 5.945.022 (5.965.718). Der Jahresüberschuss beläuft sich nach Steuern auf 27,5 Millionen Euro (19,2). Damit konnte 2010 ein erfreuliches Ergebnis erzielt werden. Insgesamt beschäftigte die SV Ende 2010 4.953 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst einschließlich Auszubildender und liegt damit um 108 Mitarbeiter über dem Vorjahr. Nachdem die SV die Anzahl der Ausbildungsplätze im Jahr 2010 um 37 aufstockte, erhöht der Konzern die Anzahl in diesem Jahr erneut um mindestens zwölf. "Wir setzen auf gut ausgebildeten eigenen Nachwuchs", erklärt Wolff von der Sahl das Ausbildungsengagement der SV. Auch der Verkaufsaußendienst konnte personell ausgebaut werden. Ende 2010 waren 2.013 (1.924) Mitarbeiter im Außendienst der SV tätig.
Ausblick 2011
Weiterhin beherrschen volatile Kapitalmärkte und niedrige Zinsen die Wirtschaft. Heute ist noch nicht abzusehen, wie sich die Japan-Katastrophe und die Krise im Euroraum weiter entwickeln und welche Auswirkungen sie auf die Weltwirtschaft haben werden. Gesetzliche Änderungen wie die Einführung der Unisextarife bis 2013 sowie die Absenkung des Höchstrechnungszinses 2012 in der Lebensversicherung haben Auswirkungen auf die Tarifkalkulation und auf die Angebotspalette. Zudem werden verstärkt Produkte gefordert, die sich flexibel an die jeweiligen Lebenssituationen der Kunden anpassen lassen. "Die SV bietet beispielsweise seit April mit IndexGarant eine Produktinnovation für Menschen, die eine sichere Altersvorsorge suchen, aber trotzdem Interesse an einer Anlage am Kapitalmarkt haben und dies ohne Verlustrisiko. Das Produkt kommt bei den Kunden sehr gut an." In den ersten zwei Monaten waren bereits 30 Prozent aller neu abgeschlossenen Rentenversicherungen IndexGarant-Versicherungen. In der Schaden-/ Unfallversicherung hat die SV konzernweit ihr neues Schadenmanagement eingeführt. "Wir wollen unseren Kunden im Schadenfall noch schneller helfen und verbessern dadurch unseren Kundenservice", so Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl.