- IndexGarant überzeugt als neue Altersvorsorgevariante
- Starkes Wachstum in der betrieblichen Altersversorgung
- Gutes Schadenjahr in Schaden/Unfall
Vor dem Hintergrund der europäischen Staatsschuldenkrise und anhaltend unruhiger Finanzmärkte hat sich die SV Sparkassen- Versicherung (SV) auch im Geschäftsjahr 2011 gut behauptet. Insgesamt blickt die SV auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Nach Steuern weist der Konzern nach International Financial Reporting Standards (IFRS) ein Jahresergebnis von 74,1 Millionen Euro (Vorjahr: 55,1) aus. "Das ist das beste Ergebnis, das wir seit der Umstellung auf IFRS vor vier Jahren verzeichnen können", sagte Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, Vorstandsvorsitzender der SV, dem größten Gebäudeversicherer Deutschlands. Im vierten Jahr in Folge fing die SV die Auswirkungen der Schuldenkrise für ihre Kunden auf. Der Kapitalanlagebestand der SV beträgt nach IFRS 20,8 Milliarden Euro (20,9). Trotz der volatilen Märkte erzielte die SV mit 893,0 Millionen Euro ein stabiles Kapitalanlageergebnis (ohne Fondsgebundene Lebensversicherung). Insgesamt weist die SV eine gute Kapitalanlageverzinsung von 4,28 Prozent (4,72) auf.
Laufende Beitragseinahmen steigen
In der Lebensversicherung entwickelte sich das Neugeschäft (HGB) nach laufendem Jahresbeitrag ausgesprochen positiv. Es lag um 32,3 Prozent höher als im Vorjahr und konnte auf 97,9 Millionen Euro ausgebaut werden. Dieses Beitragsplus übertrifft den Marktdurchschnitt (+8,2 Prozent) um ein Mehrfaches. Die Entwicklung ist insbesondere auf die betriebliche Altersversorgung und auf das neue Produkt IndexGarant zurückzuführen. "Wir haben damit unser Kerngeschäft gestärkt", freute sich Lebenvorstand Sven Lixenfeld. Das Neugeschäft nach Einmalbeitrag ging erwartungsgemäß stark zurück. 2011 verbuchte die SV Einmalbeiträge in Höhe von 620,7 Millionen Euro. Das sind zwar 552,8 Millionen Euro weniger als im Vorjahr (1.173,4), aber liegt deutlich über dem Niveau von 2009 (512,5). Lixenfeld: "Wir haben es geschafft, unser Einmalbeitragsgeschäft auf einem hohen Niveau zu normalisieren". Verstärkt durch die hohe Anzahl von Vertragsabläufen sanken die gebuchten Bruttobeiträge um 25,7 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro (2,20). Konzernweit gingen dadurch die Gesamtbeiträge erwartungsgemäß auf 3,04 Milliarden Euro (3,57) zurück, liegen aber über dem Jahr 2009 (3,02).
IndexGarant überzeugt als Vorsorgeprodukt
Im April 2011 führte die SV mit IndexGarant ein neues kapitalmarktorientiertes Vorsorgeprodukt ein. Die Produkteinführung war ein großer Erfolg. Von April 2011 bis April 2012 wurden knapp 14.000 Verträge policiert. "Das beweist, dass wir damit genau den Bedarf auf dem Altersvorsorgemarkt treffen", so Lixenfeld. "Hinzu kommt, dass sich die betriebliche Altersversorgung hervorragend entwickelt". Mit einem Plus von 118,0 Prozent stieg das SV-eigene bAV-Neugeschäft in der Direktversicherung, Direktzusage und Unterstützungskasse nach Beitragssumme auf 601,9 Millionen Euro. Insgesamt erzielte die SV in der gesamten betrieblichen Altersversorgung - inklusive Pensionskasse und sonstigem Kooperationsgeschäft - 967,1 Millionen Euro nach Beitragssumme und damit ein Plus von 70,0 Prozent. Damit hat sich das Geschäft in vier Jahren vervierfacht. Die SV hat vor einigen Jahren die betriebliche Altersversorgung als Wachstumsmarkt identifiziert und seither kontinuierlich Kompetenz aufgebaut.
Altersvorsorge weiter gefragt
Die Stornoquote liegt mit 4,5 Prozent (4,8) des laufenden Jahresbeitrages deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 5,1 Prozent. Dass trotz des allgemeinen Vertrauensverlustes durch die Schuldenkrise die Zahl der Vertragskündigungen weiter zurückgeht, ist ein Beleg für die hohe Qualität der Beratungsleistungen der SV. Die SV zahlte im Jahr 2011 Versicherungsleistungen in Höhe von 2,27 Milliarden Euro (1,49) aus. Das waren 52,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dieser Anstieg resultierte vorwiegend aus ablaufenden Lebensversicherungen in Höhe von 1.676,8 Millionen Euro (929,6). 2011 kam die große Anzahl der Verträge zur Auszahlung, die 1999 nach dem so genannten "5/12er-Modell" (12 Jahre Laufzeit und 5 Jahre Beitragszahlung) abgeschlossen wurde. Der Versicherungsbestand ist dadurch leicht gesunken. Er umfasste am Ende des Geschäftsjahres 1,74 Millionen Verträge mit einer Versicherungssumme von 46,2 Milliarden Euro (46,4). Das starke Neugeschäft von 171 Tsd. Verträgen konnte den Abgang von knapp 175 Tsd. Verträgen nicht kompensieren.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein geringerer Gesamtüberschuss von 243,2 Millionen Euro (296,2) erwirtschaftet. Dies ist hauptsächlich auf die Risikovorsorge für hoch verzinste Bestandsverträge zurückzuführen. Insgesamt wurden 213,2 Millionen Euro (271,2) in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung eingestellt und stehen für die zukünftige Überschussbeteiligung zur Verfügung. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung beträgt 30,0 Millionen Euro (25,0).
Positiver Trend in der Kfz-Versicherung
Die gesamten Beitragseinnahmen (HGB) in den Schaden- und Unfallversicherungen stiegen zum Jahresende um 2,6 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro (1,20). Positive Impulse setzten insbesondere das Beitragswachstum in der Haftpflichtversicherung (+6,5 Prozent), in der Sturmversicherung (+18,0 Prozent) und in den technischen Versicherungen (+10,4 Prozent). Die SV hat sich in der Kraftfahrtversicherung bewusst nicht an dem Preiswettbewerb beteiligt und konzentrierte sich auf Leistungsverbesserungen und die Sanierung. Mit Erfolg: Die Schaden-Kosten-Quote entwickelt sich seit 2008 für die Kfz-Versicherung entgegen dem Markttrend positiv. 2011 lag sie mit 106,2 Prozent deutlich unter dem Marktniveau von 108,0 Prozent. Im Jahreswechselgeschäft 2011/2012 erzielte die SV erstmals wieder einen Bestandszuwachs.
Gutes Schadenjahr
Die SV Gebäudeversicherung kann auf ein gutes Schadenjahr zurückblicken. Für Schäden zahlte sie an ihre Kunden 889,0 Millionen Euro (879,1). Die Bruttoschadenquote sank leicht auf 72,6 Prozent (73,3). Die Schaden-Kosten-Quote ging auf 92,4 Prozent (93,2) zurück und liegt damit deutlich unter dem Marktschnitt von 97 Prozent. Die SV kann in ihrem Geschäftsgebiet für 2011 einen leichten Rückgang der Schäden durch Elementargefahren verzeichnen. Das Unternehmen zahlte für Elementarschäden 102,9 Millionen Euro (109,5) an ihre Kunden aus. Über 49.000 Gebäudeschäden durch Sturm, Hagel und Überschwemmungen wurden reguliert. "Da wir eine hohe Bestandsdichte in der Elementarschadenversicherung haben, bleibt für uns der Klimawandel ein aktuelles Thema", so Dr. Klaus Zehner, Vorstand für Schaden-Unfall. Obwohl die SV auf ein vergleichweise moderates Elementarschadenjahr zurückblicken konnte, gilt 2011 weltweit als das schadenreichste Naturkatastrophenjahr in der Versicherungsgeschichte. Auch in Deutschland geht 2011 als ein Jahr der Witterungsextreme in die Klimastatistik ein. Dies macht deutlich, wie sich auch das regionale Wetter und das Klima spürbar verändern. Die Risiken steigen. "Wir empfehlen dringend, selbst vorzusorgen", rät Dr. Zehner. 2012 startete bereits mit einer extremen Frostperiode, die zu einem erhöhten Anstieg von frostbedingten Leitungswasserschäden führte. Rund 62 Millionen Euro zahlte die SV dafür bis Ende April an ihre Kunden aus.
Der Jahresüberschuss stieg 2011 um gut 8 Millionen Euro auf 35,6 Millionen Euro.
Ende 2011 beschäftigte die SV 3.006 Mitarbeiter im Innendienst. Im Vorjahr waren es 2.933. Der geplante Personalausbau im Außendienst kam 2011 voran. Hier bietet die SV ein eigenes Karriereprogramm. Ende 2011 waren dort 2.042 Mitarbeiter nach 2.013 im Vorjahr in 419 Geschäftsstellen tätig.
Ausblick 2012
Auch 2012 werde ein forderndes Jahr, so Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, "Die Lage auf den Kapitalmärkten bleibt weiter angespannt, die andauernde Niedrigzinsphase ist eine Herausforderung für unser Kapitalanlagemanagement. Wir stehen nach wie vor zur Lebensversicherung als einer stabilen und sicheren Altersvorsorge. Denn ihr vertrauen die Menschen weiterhin: Das Neugeschäft läuft auch in diesem Jahr gut."
In der Schaden-Unfall-Versicherung bietet die SV seit April mit dem Privat- Schutz eine neue Produktgeneration in den Privatkundensparten. Das Produkt wird gut angenommen. Die SV hat in den ersten acht Wochen bereits über 40.000 Verträge policiert.
Als großes Wirtschaftsunternehmen leistet die SV einen eigenständigen und aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. 2012 veröffentlicht die SV erstmalig einen Nachhaltigkeitsbericht, der alle Aktivitäten der SV zusammenfasst.