Nach sieben Wochen sind bereits 25.500 Schäden besichtigt und in der fallabschließenden Bearbeitung vor Ort. Die übrigen 37.500 Schäden lagen unterhalb der Grenze, ab der die SV einen Sachverständigen vorbeischickt, sie werden auf unbürokratische Weise direkt mit dem Kunden abgewickelt. In rund 24.000 Fällen haben die Kunden bereits Zahlungen erhalten, 155 Mio. Euro wurden bisher angewiesen.
Alle verfügbaren Kräfte im Haus haben mittelefoniert, um die Flut an Schadenmeldungen zu bewältigen. In der Anfangszeit wurden bis zu 4.000 Schäden pro Stunde aufgenommen. "Noch immer melden uns Kunden einzelne Schäden, diese können nun innerhalb von einem Tag besichtigt werden", so Zehner.
300 Regulierer waren im Einsatz - teils aus dem Geschäftsgebiet der SV zusammengezogen, teils über ein gutes Netzwerk von überall her eingesprungen. Bewährt hat sich der kurze Draht zur Architektenkammer Baden-Württemberg, die der SV noch Architekten als Sachverständige zur Verfügung stellte.
Bis alle Reparaturen abgeschlossen sind, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Damit es schneller geht, arbeiten für die SV Dachdeckerunternehmen aus ganz Deutschland. Zehner: "Die Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband und den Dachdeckern vor Ort klappt reibungslos. Da es keine Gerüste vor Ort mehr gibt, bringen unsere Vertragspartner diese aus ganz Deutschland mit, damit unseren Kunden schnell das Dach wieder dicht gemacht werden kann." 260 Dachdeckerunternehmen aus ganz Deutschland sind im Einsatz für die SV.
Insgesamt rechnet die SV mit einer Schadenhöhe von 600 Mio. Euro für den Hagelsturm am 28. Juli. Mit 40 Mio. Euro Schaden pro Minute war dies ein außergewöhnlich heftiges Ereignis. Die fünf Kilometer breite und 27 Kilometer lange Hagelzelle verursachte in etwa 15 Minuten mehr Schäden als der Münchener Hagel 1984, das bislang größte Hagelschadenereignis in Deutschland. Der Hagelschlag vom 6. August im Zollernalbkreis verursachte 14.000 Schäden in Höhe von 50 Mio Euro.
Die SV beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Das Geschäftsgebiet umfasst Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz. Mit rund 70 Prozent Marktanteil ist die SV der größte Gebäudeversicherer im Geschäftsgebiet.