Wer abnimmt, muss hungern
Eine sinnvolle Reduktionskost macht satt und schlank. Außerdem beugt sie Appetit und Hungerattacken vor. Viele Crashdiäten machen jedoch nicht satt und Hunger ist der Feind des Übergewichtigen. Wer kalorienarme und sättigende Lebensmittel wie Frischobst, Gemüse in roher und gekochter Form und Hülsenfrüchte mit moderaten Mengen grober Vollkornprodukte und fettarme Eiweißlieferanten wie Harzer Käse, Magerquark, Seefisch, Rind- oder Schweinefleisch und Hüttenkäse kombiniert, nimmt gesund ab und hält das Gewicht. Hunger und Appetit führen zu Frustration und das fördert die Entstehung von Übergewicht. Wissenschaftliche Studien beweisen, dass eine Reduktionskost mit 1500 Kilokalorien dauerhaft das Gewicht effektiver senkt als eine Diät mit nur 1.000 Kilokalorien.
Süßstoff macht nicht schlank
Wer erwartet, dass Süßstoffe schlank machen, erwartet zuviel von den Zusatzstoffen, die fast so süß wie Zucker schmecken. Aber Süßstoffe sind keine Medikamente, die den Körper automatisch abmagern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Austausch von zuckergesüßten Softdrinks durch süßstoffgesüßte Softdrinks beim Abnehmen hilft. Oftmals verwenden Übergewichtige Süßstoff jedoch als Alibi. Wer regelmäßig mehrere Stück Buttercremetorte verspeist, nimmt sicher nicht durch den Süßstoff im Kaffee ab und dieses Süßungsmittel kann auch die Kalorienbomben um sie herum nicht entschärfen. Süßstoffe sind nicht mehr aber auch nicht weniger als Substanzen, die süß schmecken und keine Kalorien enthalten.
Hay'sche Trennkost macht schlank
Die Trennung von Kohlenhydraten und Proteinen, wie es bei der Hay'schen Trennkost vorgegeben ist, macht nicht schlank. Es gibt keinerlei Studien, die nachweisen, dass die Trennung der Nährstoffe Kohlenhydrate und Proteine überhaupt irgendeinen sinnvollen Effekt hat. Eine Gewichtsreduktion ruft sie aber sicher nicht hervor. Reichlich Gemüse und Frischobst zu verzehren, wie es bei der Hay'schen Trennkost üblich ist, zeichnet aber eine gesunde Ernährungsweise aus. Vor diesem Hintergrund lässt sich das Prinzip der Hay'schen Trennkost als wissenschaftlich unbegründet bezeichnen. Trotzdem ist diese Ernährungsweise schließlich gesund. Von der Trennung von Kohlenhydraten und Proteinen profitiert der Mensch aber nicht.
Fasten macht schlank
Die Betreiber von Fastenkliniken bewerben in jedem Frühjahr Fasten als ideale Gewichtsreduktionskur. Aber Fasten ist gefährlich und endet in vielen Fällen sogar tödlich. Fasten, Heilfasten oder andere Crashdiäten sind sehr proteinarm oder sogar proteinfrei. Der menschliche Organismus ist aber auf die regelmäßige, möglichst tägliche, Proteinzufuhr angewiesen. Andernfalls baut er Proteine aus dem Muskelgewebe ab. Dabei steigt nicht nur der Harnsäurespiegel an, was bis zum Gichtanfall führen kann, sondern der Energiebedarf fällt ab. Das ist der Grund, warum alle Fasten-Patienten nach ihrer ungesunden Kur rasch wieder zunehmen. Die Muskulatur verbraucht aber nicht nur reichlich Energie, sie bestimmt den Grundumsatz und zudem hält sie auch das Gewebe straff. Die Aussagen, dass Fasten zu Cellulite führen kann und den Jojo-Effekt hervorruft, ist alles andere als eine Diätlüge.
Die Waage zeigt die Gewichtsabnahme
Die Empfehlung, täglich das Körpergewicht zu bestimmen, ist falsch und kontraproduktiv, da einerseits Frust die Konsequenz ist und andererseits die Waage nur das Gewicht in Kilogramm anzeigt. Die Waage macht keine Aussage darüber, ob Fettgewebe, Muskelmasse oder Wasser abgebaut oder ausgeschieden wurde. Daher ist die Aussage, dass die Waage blind ist, berechtigt. Wer genaueres über seine Körperzusammensetzung wissen möchte, benötigt eine so genannte Fettwaage, die anhand einer bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) analysiert, wie viel Körperwasser, Magermasse (insbesondere Muskelmasse) und natürlich Fettgewebe ein Körper enthält. Im Rahmen der Verlaufskontrolle erlaubt es die BIA auch, festzustellen, ob eine Reduktionskost richtig wirkt und vorrangig Fettgewebe abbaut und die Muskelmasse weitgehend erhalten bleibt.
Nüsse machen dick
Es ist verwunderlich, dass Nüsse in kleinen Mengen regelmäßig verzehrt nicht dick machen, sondern sogar beim Abnehmen helfen können. Und das, obwohl Nüsse zu den fettreichsten Lebensmitteln überhaupt gehören. Macadamia-Nüsse beispielsweise enthalten genauso viel Fett wie Butter oder Margarine. Wissenschaftliche Studien untermauern die gesundheitlich positiven Einflüsse von Nüssen wie Walnüssen, Haselnüssen oder Paranüssen. Wer täglich eine handvoll Nüsse genießt, nimmt schneller ab, reduziert erhöhte Blutfette, senkt den Blutdruck und führt dem Organismus wertvolle Vitalstoffe wie Vitamin E, sekundäre Pflanzenstoffe, lebenswichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren oder Selen zu. Studien, die nachweisen, dass Nüsse zu Übergewicht führen, gibt es nicht, informiert Sven-David Müller.
Die dicksten Diätlügen und andere Ernährungsmärchen
Medizinjournalist Sven-David Müller, staatlich anerkannter Diätassistent und Master of Science in Applied Nutritional Medicine (Angewandte Ernährungsmedizin) und Ernährungswissenschaftlerin Doreen Nothmann entlarven in ihrem brisanten Ernährungsratgeber "Die dicksten Diätlügen" die dicksten Diätlügen. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und schonen weder die Nahrungsmittel-Industrie noch Lobbyisten und Pharmaindustrie sowie die Übergewichtigen selbst. Ihr Buch zeigt wie schon die "Modernen Ernährungsmärchen" Spannendes und Faszinierendes auf, zeigt aber auch auf, wie Abnehmen wirklich funktioniert. Bibliografische Daten Die dicksten Diätlügen Schlütersche Verlagsanstalt 12,90 Euro
Buchtipps:
Abnehmkochbuch, Horn Verlag
Das Kalorienkiller-Kochbuch, Trias Verlag
Moderne Ernährungsmärchen, Schlütersche Verlagsanstalt
Internettipps:
www.dkgd.de
www.slimcoach.de
www.muellerdiaet.de