Eigentlich hatte sich Achim Griese mit seiner "Celox"-Crew nur auf dem dritten Platz gesehen. Von seinem Titelgewinn erfuhr der Hamburger nach dem zehnten und letzten Rennen erst im Hafen. Den Frühstart mit anschließender Disqualifikation seines ärgsten Konkurrenten Matti Sepp im vorletzten Rennen hatten weder Griese noch der Este bemerkt. So reichte der Vorsprung der "Celox" von vier Punkten auf die "Nicole3" am Ende für den Titel des Vizemeisters. "Wir sind mit dem zweiten Platz sehr zufrieden. Das hohe Niveau aller Teams war wirklich beindruckend. Die Dänen waren einfach besser und haben den Titel klar verdient", erklärte Griese glücklich.
Im Verlauf der Europameisterschaft hatte die Führung in dem stark besetzten Feld aus sieben Nation mehrfach gewechselt. Von Wettfahrt zu Wettfahrt schwankte die Platzierung der "Celox" zwischen den Plätzen eins und drei. "Ein verpatztes Rennen, wie bei uns zum Beispiel das achte, in dem wir einfach schlecht gesegelt sind, reichte, um gleich zwei bis drei Plätze nach hinten zu rutschen", resümierte Achim Griese, der nun mit seiner Crew in die Sommerpause geht: "Für uns geht es erst im September bei der Weltmeisterschaft in Italien weiter. Das wird sicher noch spannender, wenn da über fünfzig X35 am Start sein werden."
Für die richtige Bootsgeschwindigkeit und Taktik an Bord der siegreichen "avt-people" von Kristian Groth sorgte United Internet Team Germany-Taktiker Michael Hestbaek. "Michael hat ein unheimlich gutes Gefühl für die richtige Segeleinstellung auf einer X35 und hat unser Boot richtig schnell gemacht. Sein taktisches Gespür war ein weiterer wichtiger Faktor für unseren Sieg", bestätigte Kristian Groth. "Da wir bei zehn Wettfahrten keinen Streicher hatten, durfte kein Rennen daneben gehen. Die Kontrolle der direkten Konkurrenten war damit sehr schwierig, man musste sehr konzentriert sein Boot segeln und durfte auf keinen Fall aggressiv die Gegner angreifen, um keinen Protest zu riskieren", so der glückliche Europameister.
Zufrieden mit ihrer Bootsgeschwindigkeit zeigte sich auch die "Xen" von Torsten Bastiansen (Flensburg). In direkter Konkurrenz zur "IMMACX" mit Christian Soyka (Itzehoe) am Steuer lieferten sich die Beiden bis zum letzten Tag ein Kopf an Kopf-Rennen. Mit gleicher Punktzahl musste sich die "Xen" mit einem sechsten Platz zufrieden geben und der "Immac" den Vortritt lassen. "Über alles gesehen sind wir mit unserem Ergebnis sehr zufrieden. Wir hatten an der Kreuz eine sehr gute Geschwindigkeit, nur auf den Spinnakerkursen waren uns einige andere Boote noch überlegen", resümierte Torsten Bastiansen von der "Xen", der im dritten Rennen eine Disqualifikation wegen einer Tonnenberührung hinnehmen musste.
Über das hohe Niveau alle Crews bei der X35 Europameisterschaft waren sich alle Crews einig. "Dass nur 16 Boote am Start waren, hat man nicht gemerkt. Die Konkurrenz war so groß, wie in einem Feld von 50 Booten. Ein kleiner Fehler hat sofort drei bis vier Plätze gekostet. Es waren unheimlich spannende und taktisch anspruchsvolle Rennen", bestätigte der neue Europameister Kristian Groth, der mit seiner Crew zuvor schon die nordischen Meisterschaften in Dänemark gewonnen hat.
Gesamtergebnis nach zehn Wettfahrten:
1. "avt-people" Kristian Groth (DEN) 30,50; 2. "Celox" Achim Griese (Hamburg) 44,00; 3. "Nicole3" Mati Sepp (EST) 48,00; 4. "LauraX" Alpo Kaakinen (FIN) 53,00; 5. "ImmacX" Christian Soyka (Itzehoe) 61,00; 6. "Xen" Torsten Bastiansen (Flensburg) 61,00; 7. "Roxanna" Thomas Hacklin (FIN) 62,50; 8. "Robinson" Bernhard Krüger (Lübeck) 73,00; 9. "Stihl" Jörn Carstensen (Lübeck.) 86,00; 10. "Niramo X-treme" Sönke Meier-Sawatzki (Bregenbeck) 98,00