Die 30jährige Berlinerin hatte sich bereits frühzeitig für die Spiele in Qingdao (China) qualifiziert und geht in der Vorbereitung ihren eigenen Weg. Nach dem Start im Mittelmeer (statt der WM) ist die zweimalige Olympiateilnehmerin (2000: 13. in der Europe, 2004: 10. im Laser radial) jetzt bei den Young Europeans Sailing am Start. Mit den Plätzen 2 und 1 dominiert sie in der olympischen Klasse. "Im ersten Rennen habe ich leider eine Tonne nicht gesehen und musste zurück. Da war ich 15. an der Tonne, dafür war dann Platz zwei gut", war Petra Niemann zufrieden. Der erste Platz im nächsten Rennen zeigte dann die wahren Verhältnisse. Doch in der Gesamtwertung muss sich die Berlinerin Rang eins zur Zeit mit Franziska Goltz (Kiel) teilen, die Platz zwei und eins belegte.
Recht bescheiden fällt das Feld der olympischen Starboote aus, in dem vielleicht eine Olympiahoffnung für 2012 mitmischt: Alexander Schlonski/Frithjof Kleen (Rostock). Das Duo vom NRV segelt seit Herbst des Vorjahres zusammen im Star, nachdem Kleen bei Altmeister Alexander Hagen ausstieg. Schlonski, der nach seinem 6. Platz bei der Laser-WM in diesem Jahr noch auf eine Nachnominierung für Qingdao hofft, zählt zu den großen deutschen Talenten. Mit einem Tagessieg setzte sich das Duo zum Auftakt an die Spitze der elf Stare. Doch der durch den dritten Rang im zweiten Rennen mussten die Hamburger für den ersten Tag die Gesamtführung an Matthias Miller/Manuel Voigt (Stralsund/Platz 2 und 1) abgeben. Nicht am Start sind trotz vorheriger Meldung Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Berlin). Nach dem 5. Platz bei der Star-WM vor Miami waren alle Kriterien für den Olympiastart erfüllt. Eine zunächst geplante letzte Formbestätigung beim Pfingstbusch in Kiel wurde unnötig. Die Crew aus dem pinta racing team konzentriert sich ab sofort völlig auf ihren zweiten Olympia-Auftritt.
Im Mittelpunkt der Young Europeans Sailing (Goldener Pfingstbusch) stehen trotz der genannten Hochkaräter die Zeichen auf Kurs "Nachwuchs". Neben der Deutschen Meisterschaft für die Junioren (U 19 und U20) im Laser und Laser radial geht es vor Kiel um die Ausscheidung für die Jugend-Weltmeisterschaften des Weltsegler-Verbandes (ISAF-WM).
So fällt bei den Young Europeans Sailing bei den Lasern und 29er Jungen und Mädchen die Entscheidung, wer für Deutschland bei der ISAF-Jugend-WM (10. bis 19. Juli) in Aarhus (Dänemark) starten wird. Bei den Lasern radial ist Kiel die erste von zwei Serien, die Entscheidung fällt dann eine Woche später in den Niederlanden (Hoorn/Ijsselmeer/16. bis 18.Mai).
Im 29er führen bei den Mädchen die Geschwister Karin und Tina Marchart (Schliersee), die sich bereits im Vorjahr vor Kiel durchsetzten, die deutschen Farben vertraten und vor Kingston (Kanada) bei der ISAF-Jugend-WM Rang zehn belegten. Die bayerische Crew kam nach der ersten Ausscheidungsserie auch in diesem Jahr als Favorit und Führende nach Kiel und unterstrich das bei den Kieler Wettfahrten mit den Platzierungen 5, 6 und 2 in der gemischten Wertung. Sie belegen nach drei Wettfahrten Rang drei.
Bei den Jungen liefern sich Anton Berking/Simon Gerling (FSC) und Justus Schmidt/Max Böhme (Kieler Yacht-Club) ein spannendes Rennen.
Berking/Gerling (FSC) führten nach der ersten Ausscheidung vor Südfrankreich knapp. In Kiel setzen Schmidt/Böhme auf ihrem Heimatrevier ihre Verfolgungsjagd an und liegen nach drei Rennen an der Spitze (7 Punkte). Berking/Gerling (Flensburg) folgen in der Gesamtwertung auf Rang vier (16 Punkte).
Insgesamt haben Segler/innen aus zehn Nationen (Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Kanada Polen, Schweden, Schweiz und USA) gemeldet. "Es ist die Kieler Woche des Nachwuchses, und wir hoffen, dass wir eines Tages den heutigen Nachwuchs, der zu Pfingsten bei uns antritt, als Kieler Woche-Teilnehmer oder -Sieger wieder sehen", so Organisationsleiter Jobst Richter. Gemeinsam mit dem Deutschen Segler-Verband verfolgen die Veranstalter Kieler Yacht-Club und Norddeutscher Regatta-Verein das Ziel, die hochrangige Nachwuchsserie auszubauen.
Termine: Erster Start am Sonntag und Montag ab 10.30 Uhr, Letztmöglicher Start: Montag 14 Uhr.
Förderer der Young Europeans Sailing:
Die Veranstaltung wird unterstützt von: b+m Informatik AG, B+ S Card Service, Canon, Hugo Hamann mit Konica Minolta, Kielnet, SVG Service Verlag/Segler-Zeitung, ThyssenKrupp, Weitere Informationen unter: www.kyc.de