Die beiden erfahrenen Surfer sind mit sechs Neoprenanzügen, ein paar gebrauchten Surfbrettern und einem neuartigen Konzept gestartet. "Die Kinder müssen nach langen Krankenhausaufenthalten, Operationen und Chemotherapien erstmal wieder körperlich aufgebaut werden. Das therapeutische Wellenreiten schult Kraft, Kondition und Koordination und zielt auf eine intensive Körperwahrnehmung," erklärt Ergotherapeutin Carolin Fischer. Insbesondere die dabei entstehenden positiven Emotionen spielen eine große Rolle. Aus eigener Erfahrung wissen die beiden um die positiven Aspekte des Surfens. Denn egal, ob man als Anfänger zum ersten Mal im Liegen eine Welle abreitet oder als erfahrener Surfer seine Herausforderung in immer größeren Wellen sucht - es macht Spaß, es macht wach, es macht aufmerksam. "Genau dieses gute Gefühl machen wir uns therapeutisch zu Nutze", so Florian Gränert.
Der Begriff "Therapeutisches Wellenreiten" definiert also keine Surfschule im klassischen Sinne. Im Vordergrund der Arbeit stehen ergotherapeutische, medizinische, erlebnispädagogische und psychologische Aspekte in Kombination mit dem Medium Meer. Was Carolin Fischer und Florian Gränert mit jeweils sechs Kindern pro Therapieeinheit durchführen, ist deshalb auch kein normaler Surfkurs. So wie therapeutisches Sitzen auf einem Pferd nichts mit herkömmlichem Reitunterricht und Physiotherapie nichts mit klassischen Sportstunden zu tun hat. "Das Wellenreiten wird den Kindern bei uns vom Arzt verschreiben und genau auf ihre körperlichen Schwächen ausgerichtet", so Ergotherapeutin Carolin Fischer.
Das therapeutische Wellenreiten ist ein komplett spendenfinanziertes Projekt. Um auch in den nächsten Jahren mit den Kindern in den Wellen arbeiten zu können, ist der Förderkreis Syltklinik e.V. auf Spenden angewiesen. Wer helfen möchte ist herzlich eingeladen, auf das Spendenkonto einzuzahlen:
Sylter Bank e.G.
Konto 25 26 7
BLZ 217 918 05
Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.foerderkreis-syltklinik.de