Zwei Prozent der Befragten sagten hierzu, ja, für circa drei Tage. Rechnet man dies auf die Gesamtbevölkerung der abhängig Beschäftigten ab 14 Jahren hoch, entspricht dies 684.000 Deutschen. Weitere zwei Prozent sagten, sie würden sich im Spätherbst oder Winter für circa eine Woche krankschreiben lassen. Dies entspricht ebenfalls 684.000 Deutschen (davon 365.000 im Alter zwischen 30 bis 39 Jahren). Für mehr als drei Wochen möchten sich im Spätherbst oder Winter 342.000 Deutsche krankschreiben lassen (davon 300.000 im Alter zwischen 40 bis 49 Jahren).
Unglaublich: Als Gründe für die Krankschreibungen gaben beispielsweise ein Prozent an (entspricht 342.000 Deutschen): "Weil es zu der dunklen Jahreszeit weniger auffällt". Ein weiteres Prozent sagte, "um mich einem Konflikt in meiner Firma zu entziehen" oder "da ich weiß, dass ich zu dieser Zeit unabhängig von meinem Job immer Depressionen bekomme". Andere wiederum gaben als Grund für die Krankschreibung an, "um meinem Arbeitgeber eine auszuwischen". Studienleiter Dipl.-Psychologe Bernd Kielmann sagte: "Diese Ergebnisse sind erschütternd. Zeigen sie doch einerseits wie unzufrieden viele der Beschäftigten sind, andererseits aber auch, wie wenig Rechtsbewusstsein einige in ihrer Firma haben. Schlimm ist besonders die hohe Anzahl an Personen, die ganz offensichtlich Konflikte durch Umgehungsmuster glauben lösen zu können. Dass sie letztlich ihren Arbeitgeber damit betrügen, scheint vielen egal zu sein."
Verteilt man die "Krankmacher" auf Ost- und Westdeutschland lässt sich sagen: Im Osten planen mehr Menschen im Herbst oder Winter krank zu machen (sieben Prozent) als im Westen (vier Prozent). Die meisten vorsätzlichen Krankscheiber stellen mit sechs Prozent die Volksschüler mit Lehre da, gefolgt von Abiturienten und Akademikern (vier Prozent) sowie Berufstätigen mit Mittlerem Bildungsabschluss (drei Prozent). Interessant zudem: Unter 30-Jährige sowie über 50-Jährige gaben am wenigsten an, sich vorsätzlich krankschreiben lassen zu wollen. Insgesamt sind in Deutschland 34,2 Mio. Menschen laut Statistischem Bundesamt abhängig beschäftigt.