"Vor dem Hintergrund der uneinheitlichen konjunkturellen Entwicklung in unseren wichtigsten Regionen Europa und Nordamerika bestätigt dies erneut den Erfolg unserer Strategie der internationalen Diversifizierung", sagte Gayer. TAKKT erwirtschaftete 2007 nicht nur einen Umsatz auf Rekordniveau, sondern konnte gleichzeitig auch die Profitabilität steigern. Das EBITDA erreichte trotz der Aufwendungen für Neugründungen 142,3 (119,5) Millionen Euro - ein Plus von 19,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Marge verbesserte sich von 12,5 auf 14,4 Prozent und liegt damit oberhalb des langfristigen Zielkorridors, den TAKKT erst im vergangenen Jahr um einen Prozentpunkt auf elf bis 13 Prozent angehoben hatte. "Dass TAKKT ein so gutes Ergebnis erzielen konnte, liegt insbesondere an höheren Rohertragsmargen in allen drei Geschäftsbereichen sowie der weiter gestiegenen Kapazitätsauslastung in Europa", erläuterte Dr. Florian Funck, Vorstand für Finanzen und Controlling. "Aufgrund der nachhaltig hohen operativen Profitabilität von KAISER + KRAFT EUROPA sowie der zu erwartenden Margenverbesserungen insbesondere bei Topdeq und K + K America heben wir den mittelfristigen Zielkorridor für die angestrebte EBITDA-Marge ab 2008 auf zwölf bis 15 Prozent an."
Das Ergebnis vor Steuern stieg überproportional um 25,0 Prozent auf 116,1 (92,9) Millionen Euro. Das Periodenergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 26,8 Prozent und stieg auf 79,3 (62,5) Millionen Euro.
KAISER + KRAFT EUROPA auf Erfolgskurs
Seine Position als umsatzstärkster Geschäftsbereich innerhalb der TAKKT-Gruppe konnte KAISER + KRAFT EUROPA 2007 ausbauen. Der Geschäftsbereich erwirtschaftete mit 519,8 (451,2) Millionen Euro ein Umsatzplus von 15,2 Prozent. Nahezu alle KAISER + KRAFT EUROPA-Tochtergesellschaften haben mit zweistelligen Wachstumsraten zu diesem Erfolg beigetragen. Trotz der Kosten für die zahlreichen Neugründungen der Jahre 2005 bis 2007 stieg das EBITDA um 27,7 Prozent auf 108,4 (84,9) Millionen Euro. Die Marge verbesserte sich um 2,1 Prozentpunkte von 18,8 auf 20,9 Prozent. Möglich wurde das durch die erhöhte Rohertragsmarge, eine bessere Auslastung der Versandhandelsinfrastruktur sowie die höhere Werbemitteleffizienz.
Topdeq als Premiummarke erfolgreich
Topdeq profitierte 2007 von der stabilen Konjunktur in Europa und der erfolgreichen Repositionierung als Premiummarke. Der Geschäftsbereich steigerte seinen Umsatz um 6,1 Prozent auf 91,2 (86,0) Millionen Euro. Währungsbereinigt entspricht das einem Plus von 8,5 Prozent. Alle Gesellschaften haben zu diesem Wachstum beigetragen. Besonders positiv entwickelte sich Topdeq in Belgien, der Schweiz und Frankreich sowie die junge Gesellschaft in Österreich.
Auch die Profitabilität verbesserte sich: Die EBITDA-Marge erreichte 7,6 Prozent und liegt damit 2,6 Prozentpunkte über dem Wert von 2006. Die Gründe für diesen Erfolg liegen in der Konzentration auf profitable Kundengruppen, der höheren Rohertragsmarge sowie den optimierten Prozessen.
K + K America geprägt von schwacher US-Konjunktur
Der dritte Geschäftsbereich der TAKKT-Gruppe, K + K America, hat aufgrund des Verkaufs von Conney einen Umsatzrückgang um 3,0 Prozent von 528,8 auf 513,0 Millionen US-Dollar zu verzeichnen. Umgerechnet in die Berichtswährung Euro fällt die Abnahme aufgrund des schwächeren US-Dollars mit 10,9 Prozent auf 375,6 (421,5) Millionen größer aus. Bereinigt um die Effekte aus dem Conney-Verkauf stiegen die Umsätze auf US-Dollar-Basis dagegen um 2,0 Prozent. Insgesamt hat die seit mehreren Quartalen zu beobachtende geteilte Geschäftsentwicklung weiter Bestand: Sehr erfreulich ist insbesondere die gegen den Trend positive Entwicklung der National Business Furniture (NBF)-Gruppe. Auch Hubert konnte deutlich zulegen. Diese beiden Sparten sprechen schwerpunktmäßig Kunden an, die im Dienstleistungssektor tätig sind. Hingegen konnten C&H in den USA und Avenue in Kanada nicht an die Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Positiv bleibt aber die Entwicklung von C&H in Mexiko.
Das EBITDA von K + K America erreichte 36,1 (39,3) Millionen Euro - ein Minus von 8,2 Prozent. Darin ist ein Gewinn von 1,4 Millionen Euro aus dem Conney-Verkauf enthalten. Die EBITDA-Marge verbesserte sich hingegen gegenüber dem Vorjahreswert und stieg auf 9,6 (9,3) Prozent.
Fokussierung und Expansion
Im Geschäftsjahr 2007 setzte TAKKT seine konsequente Fokussierung auf den B2B-Versandhandel mit langlebigen Ausrüstungsgegenständen fort. Aus diesem Grund verkaufte der Konzern die K + K America-Tochter Conney, ein Spezialist für Produkte in den Bereichen Erste Hilfe und Arbeitssicherheit. Darüber hinaus bereinigte die NBF-Gruppe infolge der Fokussierungsstrategie ihr Portfolio um Privatkunden, die unter der reinen Internet-Marke FurnitureOnline.com umworben wurden.
Durch den Markteintritt in der Slowakei mit einer zweiten Marke trieb KAISER + KRAFT EUROPA 2007 die Expansion konsequent voran. Topdeq und Hubert vergrößerten ihre Lagerkapazitäten in den USA. Zudem baut Topdeq den deutschen Standort Pfungstadt zu einem geschäftsbereichsübergreifenden Logistikzentrum für Büroausstattung aus. Der Mehrmarkenstrategie folgend hat die KAISER + KRAFT EUROPA-Tochter Gaerner eine Gesellschaft in Spanien gegründet, wo der Geschäftsbereich bereits seit 1989 mit der Marke KAISER + KRAFT erfolgreich vertreten ist. Außerdem wird die K + K America-Tochter Hubert in diesem Jahr den ersten Katalog in Deutschland verschicken und damit zusätzliche Potenziale in den Kundengruppen Einzelhandel und Gastronomie erschließen.
Dividendenerhöhung und Sonderdividende
Dank des guten Periodenergebnisses erhöhte sich das Eigenkapital des TAKKT-Konzerns im Jahr 2007 erneut deutlich. Zum 31. Dezember 2007 betrug die Eigenkapitalquote ohne Minderheitenanteile 58,6 (47,7) Prozent. Damit verfügt der Konzern über eine gute Basis für weiteres dynamisches Wachstum. Um die Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg zu beteiligen, soll auch die Dividende deutlich steigen. Bei der Hauptversammlung am 7. Mai 2008 werden daher Vorstand und Aufsichtsrat vorschlagen, die reguläre Dividende um 28 Prozent von 25 auf 32 Cent pro Aktie zu erhöhen. Zusätzlich soll der Verkaufserlös von Conney in Form einer Sonderdividende von 48 Cent pro Aktie an die Aktionäre ausgezahlt werden. Damit würde die Gesamtdividende 80 Cent pro Aktie betragen und hätte sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.
Auch künftig will TAKKT die Aktionäre in hohem Maße am Ergebnis und Cashflow des Unternehmens direkt beteiligen, sofern keine größeren Investitionen beziehungsweise Akquisitionen durchgeführt werden.
Veränderung im Vorstand der TAKKT AG
Auf seiner Sitzung am 14. März 2008 hat der Aufsichtsrat der TAKKT AG Dr. Felix A. Zimmermann zum Vorstand berufen. Er fungiert ab 1. Mai 2008 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender mit der Verantwortung für den Geschäftsbereich K + K America. Dieser Geschäftsbereich wird seit dem Ausscheiden von Thomas A. Loos im Sommer 2007 von Georg Gayer kommissarisch geleitet.
Ausblick: vorsichtig optimistisch
Das Wachstumspotenzial im Jahr 2008 schätzt TAKKT vorsichtig optimistisch ein. Von der konjunkturellen Entwicklung in Nordamerika darf TAKKT in 2008 keine nennenswerten Impulse erwarten. Potenzial sieht das Unternehmen darin, kontinuierlich sein Produktangebot, seine Kataloge und Servicedienstleistungen zu optimieren und zu erweitern. Ein weiterer Wachstumstreiber ist die internationale Expansion. Für 2008 erwartet die TAKKT AG ein organisches (das heißt bereinigt um Währungseffekte sowie Akquisition und die Conney-Desinvestition) Umsatzwachstum von mindestens vier Prozent. Darüber hinaus strebt der Konzern eine EBITDA-Marge in der oberen Hälfte des in diesem Jahr erneut angehobenen Zielkorridors von zwölf bis 15 Prozent an.
Die Zahlen für das erste Quartal 2008 werden am 29. April 2008 veröffentlicht. Die Hauptversammlung findet am 7. Mai 2008 im Forum Ludwigsburg statt.