„Nachdem ich mich über Wesen und Sinn der Hoffnung insbesondere mit Interpretationen zur ethischen Problematik bei Kierkegaard und der Existenzphilosophie befasst hatte und dann – über Bloch und Sartre – in den Umkreis von ‚Existentialismus und Marxismus‘ gelangt war, gewann die Philosophie von Karl Jaspers für mich ein besonderes Interesse, weil Jaspers die existenzphilosophische Thematik – als ‚Existenzerhellung‘ – ins Zentrum einer umfassenden philosophischen Systematik gerückt und sein Philosophieren zugleich im zeitgeschichtlichen und politischen Problemfeld konkretisiert hatte.“ (Fahrenbach)
In dem Band wird die politische Philosophie von Jaspers rekonstruiert: von den Ansätzen – vor 1933 – über die durch die Erfahrung des Nationalsozialismus bewirkte Wendung zu einer ebenso umfassend angelegten wie politisch konkret werdenden Philosophie von Vernunft und Existenz, im Hinblick auf die politisch-gesellschaftlichen Bedingungen menschlicher Freiheit und einer Weltfriedensordnung angesichts der atomaren Bedrohung bis hin zur interkulturellen und weltgesellschaftlichen Bedeutung der Philosophie kommunikativer Vernunft. Dazu zählen unter anderem die Abschnitte "Zeitanalyse, Politik und Philosophie der Vernunft – vor 1933" und "‚Politische Philosophie‘ – nach dem Nationalsozialismus".
„Die Sichtung des Erbes müsste insbesondere mit Bezug auf die ‚großen Philosophen‘ des 20. Jahrhunderts vorgenommen werden, die dem philosophischen Denken im Bewusstsein der geschichtlichen Situation noch einmal eine historisch und systematisch umfassende und zugleich auf die konkreten Probleme unserer Zeit bezogene neue Gestalt gegeben haben." (Fahrenbach)
Helmut Fahrenbach: Karl Jaspers – Philosophie menschlicher Existenz und Vernunft.
Talheimer Verlag, Mössingen 2018, 392 Seiten, Ladenpreis 39,00 €, ISBN 978-3-89376-175-3