Trotz des Erreichens eines neuen Vier-Wochenhochs am gestrigen Montag, bleiben die Verbraucher in der „Habachtstellung“ und die Nachfrage am heimischen Heizölmarkt bleibt moderat. An der Zurückhaltung der Heizölkunden wird sich auch mit dem heutigen Preisrückgang von 0,2 Cent/Liter nichts ändern, da die Hoffnung auf sinkende Heizölpreise zu Beginn des kommenden Monats überwiegen. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet am Dienstagmorgen zunächst 51,64 €uro/100 Liter und mit Blick auf die Vorgaben der internationalen Finanzmärkte, sollten deutliche Preisbewegungen im Laufe des Tages ausbleiben.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute erneut ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisrückgängen in fast allen Bundesländern. Dabei sanken die Heizölpreise mit 0,2 bis 0,3 Cent/Liter am wenigsten in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Die kräftigsten Preisrückgänge waren hingegen zwischen 0,4 und 0,6 Cent/Liter in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland zu verzeichnen. Als Ausnahmen müssen heute Sachsen und Thüringen genannt werden, da hier der Heizölpreis um 0,1 Cent/Liter stieg.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Während es beim Rohölpreis am internationalen Ölmarkt in den letzten Wochen zu einer nahezu unterbrochenen Erholungstour gekommen ist, befindet sich die Heizölpreise seit Anfang Juni in der Seitwärtsbewegung. Anders als noch Anfang Mai, als sich die beiden Preise konträr zueinander entwickelten, kann bei der neuesten Entwicklung jedoch nicht von einer Abkoppelung des Heizölpreises gesprochen werden. Vielmehr ist die Beharrlichkeit des verbraucherfreundlichen Niedrigpreis-Niveaus auf eine zuletzt deutlich gesunkene Nachfrage zurückzuführen.
Nach den heftigen Kursturbulenzen in den letzten Wochen und Monaten, hat sich das Geschehen am Ölmarkt zuletzt stabilisiert und die Rohölpreise legten auch zum gestrigen Wochenstart weiter zu. Der Rohölmarkt ist aktuell durch die Hoffnung auf eine rasch steigende Nachfrage und ein begrenztes Angebot gekennzeichnet. Speziell auf der Angebotsseite führten die seitens des Förderkartells Opec und weiterer verbündeter Staaten vereinbarte Förderdrosselung zu deutlich steigenden Notierungen. Die Hoffnung auf der Nachfrageseite wird jedoch getrübt, da die Anzahl der Corona-Infektionen in China und den USA in den letzten Tagen stark anstiegen.
Die für Anfang Juli angekündigte Mehrwertsteuersenkung ist einer der Gründe, die die Verbraucher dazu bewegen, eine aktuelle Heizölbestellung um ein paar Tage nach hinten zu verschieben. Doch anders als in anderen Branchen, bleibt es bei dem heimischen Heizölpreisen abzuwarten, ob die „Abwartetaktik“ aufgeht, da der Preis börsenbedingten Schwankungen unterliegt. Auch wenn sich die Nachfrage der Heizölbranche aktuell in Richtung eines Sommerlochs bewegt, empfehlen die Entwicklung des Heizölpreises auch in den kommenden Tagen im Auge zu behalten.