Der „Jahres-Anfangs-Blues“ hat den heimischen Heizölmarkt weiterhin voll „im Griff“ und die Lage bleibt wie erwartet ruhig. Auch wenn die Nachfrage erfahrungsgemäß erst in der zweiten Januar-Hälfte anzieht, erwarten wir für die nächsten Wochen ein ruhiges Handelsgeschehen. Als „ruhig“ war bisher auch die jüngste Entwicklung der Heizölpreise zu bezeichnen. Während die Rohölpreise zuletzt deutlichen Schwankungen unterlagen, ist der heutige Preisrückgang von 1,3 Cent/Liter die erste kräftige Preisbewegung des Jahres. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet am Morgen 58,60 €uro/100 Liter.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisrückgängen in allen Bundesländern. Dabei sanken die Heizölpreise mit 0,4 bis 1,0 Cent/Liter am wenigsten in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die kräftigsten Preisrückgänge waren hingegen zwischen 1,7 und 2,4 Cent/Liter in Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Durch den heutigen Preisrückgang sind die Heizölpreise, in fast allen Bundesländern wieder unter 60 €uro/100 Liter gefallen.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Mit dem Blick auf unseren Preis-Chart ist gut zu erkennen, dass die Entwicklung der Heizölpreise in den letzten 12 Monaten als „außergewöhnlich“ bezeichnen werden kann. Neben er Tatsache, dass Verbraucher im Laufe des Jahres zu den günstigsten Heizölpreisen der letzten beiden Jahrzehnte bestellen konnten, hat sich der Zeitpunkt des günstigsten Bestellzeitpunktes verschoben. Während dieser in den letzten Jahren immer im Januar oder Februar lag, konnten die günstigsten Einlaufkonditionen 2020 im November erzielt werden. Anfang letzten Jahres waren die Preise auf Jahressicht hingegen am teuersten.
Nachdem die Rohölpreise bereits am Dienstag von der Entscheidung des Ölverbundes Opec+ zur nochmaligen Reduzierung der Ölproduktion in den kommenden beiden Monaten profitieren konnten, kam es am gestrigen Handelstag aufgrund von robusten US-Lagerdaten zu einer weiteren Aufwärtsbewegung. Am Mittwochnachmittag wurde im wöchentlichen Bericht des US-Energieministeriums gemeldet, dass die landesweiten Rohöl-Vorräte kräftig gesunken sind. Während Analysten zuvor von einem Mengen-Rückgang von rund drei Mio. Barrel ausgegangen sind, meldete das Ministerium mit mehr als acht Mio. Barrel das deutlichste Minus seit Ende November.
Das Marktgeschehen am Heizölmarkt läuft weiterhin auf „Sparflamme“. Nachdem die Heizölpreise zuletzt leicht aufwärts tendiert hatten, hält sich die inländische Nachfrage auf einem Jahreszeit-typischen niedrigen Niveau. Auch wenn die leichten Preissteigerungen der letzten Tage auf den ersten Blick nicht unbedingt für eine kurzfristige Heizölbestellung sprechen, lautet unsere Empfehlung den Heizölmarkt und die damit verbundene Preisentwicklung im Blick zu behalten. Denn den Vorgaben des internationalen Ölmarktes nach zu urteilen, könnte es am Heizölmarkt kurzfristig zu einer deutlichen Aufwärtsbewegung kommen.