Nach einer regelrechten Erholungstour an allen „Öl-bezogenen“ Märkten in den letzten beiden Wochen, die die Preise an den Märkten nahezu konstant hat steigen lassen, können sich zumindest Heizölverbraucher in Deutschland über die jüngste Gegenbewegung am heimischen Heizölmarkt freuen. Denn nach den kräftigen Preisrückgängen zum gestrigen Wochenstart wird die Abwärtsbewegung mit einem Minus von 0,7 Cent/Liter auch am Dienstagmorgen weiter fortgeführt, sodass eine Bestellung von 2.000 Liter Heizöl 59,12 €uro/100 Liter kostet.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute erneut ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisrückgängen in allen Bundesländern. Dabei sanken die Heizölpreise mit 0,2 bis 0,5 Cent/Liter am wenigsten in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen. Die kräftigsten Preisrückgänge waren hingegen zwischen 1,1 und 1,3 Cent/Liter in Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Ein besonderes Augenmerk fällt heute Morgen auf Nordrhein-Westfalen, da hier der Heizölpreis auf unter 58 €uro/100 Liter gefallen ist.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Der gestrige Preisrutsch, der die heimischen Heizölpreise in nahezu allen Bundesländern unter die 60 €uro-Marke hat sinken lassen, hat zu keinerlei Belebung des heimischen Heizölmarktes geführt und die Nachfrage blieb auf dem Jahreszeit-typischen niedrigen Niveau. Die weiterhin rückläufige Zahl von Marktbeobachtungen und Käufen hat jedoch aktuell nur weniger mit der Entwicklung der Heizölpreise zu tun, sondern vielmehr damit, dass statistische betrachtet die letzten beiden Wochen des Jahres die Zeit mit den geringsten Bestelleingängen ist.
Nachdem die Rohölpreise Ende letzter Woche auf den höchsten Stand seit dem Beginn der Corona-Krise im März klettern konnten und gestern zunächst mit nur übersichtlichen Verlusten in die neue Woche gestartet waren, kam es im Vormittagshandel zu einem regelrechten Preisrutsch am Rohölmarkt. Zurück-zuführen waren die kräftigen Preisrückgänge auf eine massiv gestiegene Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten aufgrund einer neuen Variante des Corona-Virus. Unter Ökonomen wird befürchtet, dass durch die neue Virus-Form die sich zuletzt erholenden wirtschaftlichen Aktivitäten weltweit wieder verstärkt eingeschränkt werden müssen.
Da bis zum Jahresende nur noch wenige Arbeitstage zur Auslieferung von Heizölbestellungen zur Verfügung stehen und sich die Lage am Heizölmarkt zuletzt merklich beruhigt hat, gehen wir davon aus, dass die Nachfrage bis zum Jahresende auf einem niedrigen Niveau verbleiben wird. Aus Verbrauchersicht kann bereits jetzt erfreulicherweise festgestellt werden, dass die Einpreisung der staatlich regulierten CO2-Abgabe abgeschlossen ist und der befürchtete kräftige Preissprung der Heizölpreise ausgeblieben ist. Der Grund hierfür ist in der überraschend deutlichen Abwärtsbewegung des Rohölmarktes zu finden.