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TARGET e.V. Ruediger Nehberg

Rüdiger Nehberg mit Friedenstagepreis 2010 ausgezeichnet

(lifePR) (Hamburg/Kirchheimbolanden, )
„Sir Vival“ Rüdiger Nehberg (75) aus Rausdorf bei Hamburg ist während der 36. Friedenstage in Kirchheimbolanden (Rheinland-Pfalz) für sein Lebenswerk geehrt worden. Amnesty International hatte ihn für diese Auszeichnung vorgeschlagen. „Als glaubwürdiger Anwalt der Unterdrückten, Armen, Rechtlosen und Vergessenen hat er sich um die Wahrung der Menschenrechte in vorbildlicher Weise verdient gemacht“, betonte der Friedenstage-Initiator Elmar Funk – Pastor im Ruhestand und Mitglied bei Amnesty International – in seiner Laudatio. Besonders würdige er Nehbergs Engagement für die Yanomami-Indianer in Brasilien in den 80er und 90er Jahren, seinen heutigen Kampf gegen die Weibliche Genitalverstümmelung und sein „mutiges Anschwimmen gegen den gesellschaftlichen Strom der Gleichgültigkeit“.

„Weibliche Genitalverstümmelung ist der größte Bürgerkrieg aller Zeiten“, sagte Rüdiger Nehberg in seiner Dankesrede im Kreishaus vor rund 200 Gästen. Er wird das Preisgeld für TARGET verwenden, die Menschenrechtsorganisation, die er am 5. August 2000 mit seiner Frau Annette gegründet hat. Ziel ist die Abschaffung der Weiblichen Genitalverstümmelung, die in 35 Ländern Afrikas und Asiens verbreitet ist. 150 Millionen Frauen sind weltweit betroffen, meist Muslimas. Ihnen wurden die äußeren Genitalien entfernt, ohne Narkose, mit unsterilen Instrumenten wie Rasierklingen. Der Brauch wurde bisher missbräuchlich mit der Religion gerechtfertigt. TARGET arbeitet daher eng mit Vertretern des Islam zusammen.

TARGETs aktuelles Projekt ist die Aufklärungskampagne DAS GOLDENE BUCH. Grundlage ist ein kostbar gestaltetes Buch mit der „Fatwa von Kairo“. Mit diesem Rechtsgutachten ächteten höchste muslimische Theologen die Weibliche Genitalver-stümmelung 2006 während einer TARGET-Konferenz an der Azhar-Universität als ein mit dem Islam unvereinbares Verbrechen. Imame erhalten das Buch von TARGET gratis für ihre Predigten. In Äthiopien, Djibouti und Mauretanien läuft die Ausgabe bereits. Angestrebt ist eine Vier-Millionen-Auflage.

Die Friedenstage in Kirchheimbolanden gibt es seit 1975. Beteiligt sind viele relevante Organisationen und Einrichtungen. Amnesty International ist ebenso dabei wie die Kindergärten. Das Spektrum der Aktionen gegen Krieg, Gewalt und Menschen-rechtsverletzungen reicht von Mahnwachen bis zu Straßentheater. Preisträger waren u.a. „World Christian Frontiers“, „Medica Mondiale“ und „Ärzte ohne Grenzen“.
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