- - 2023 mit starkem Ergebnis abgeschlossen – Bilanzsumme nach Rückführung Offenmarktgeschäft (TLTRO) wieder auf langfristigem Niveau
- - Zinsüberschuss mit solidem Plus – Provisionsüberschuss leicht über gutem Vorjahreswert
- - Immobilienkrise durch massive Risikovorsorge frühzeitig begegnet
- - Effektives Kostenmanagement – sinnvolle Zukunftsinvestitionen
- - Solides Geschäftsmodell erlaubt erstmals Ausschüttung an die Träger
- - Vorstandsvorsitzender Oliver Klink: „Unsere Bilanz ist schon seit Jahren vom Kundengeschäft geprägt. In einem Jahr, das von hoher Unsicherheit, höheren Zinsen und extrem gestiegenen Baukosten geprägt war, ist die Darlehensnachfrage unserer Kunden massiv zurückgegangen. Wir haben als solide agierende Sparkasse auf die sinkenden Immobilienwerte reagiert und frühzeitig durch erhebliche Wertberichtigungen vorgesorgt. Gleichzeitig waren wir für unsere Kunden der gewohnt kompetente und faire Partner im Einlagengeschäft und auf dem Kapitalmarkt, so dass unsere Kunden uns erneut einen noch größeren Teil ihrer Vermögen anvertraut haben. Unser operatives Ergebnis zeigt: Wir sind stark aufgestellt.“
Bilanzsumme wieder auf langfristigem Niveau
Mit der nun fast vollständigen Rückführung des durch die Europäische Notenbank initiierten langfristigen Offenmarktgeschäfts (TLTRO) zur Stimulierung des Kundenkreditgeschäfts und nach einigen mit der Rückkehr des Zinses zu erwarten gewesenen Umschichtungen von zinslosen Sichteinlagen ins Wertpapiergeschäft ist die Bilanzsumme mit 7.346 Millionen Euro auf das langfristige Niveau zurückgekehrt. Unverändert sind einmal mehr die Refinanzierung aus dem Kundengeschäft und die in der Region ausgereichten Kredite im Gleichgewicht.
„Wir sind nah bei unseren Kunden. Das gilt für gute Jahre genauso wie für Jahre, in denen die Unsicherheit umgeht. Das Geschäftsjahr 2023 war von extrem gestiegenen Zins- und Baukosten geprägt. Fast zwangsläufig ist die Darlehensnachfrage unserer Kunden massiv zurückgegangen. Als solide agierende Sparkasse haben wir zudem proaktiv erhebliche Wertberichtigungen auf unser Kreditportfolio vorgenommen.
Gleichzeitig waren wir für unsere Kunden der gesuchte Partner bei ihren Kapitalmarktgeschäften“, sagte Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, bei der Vorlage der Bilanz 2023.
Immobilienkrise lässt Nachfrage nach Krediten erheblich zurückgehen
Die Darlehenszusagen fielen im Geschäftsjahr 2023 mit 712 Millionen Euro um 42 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Gegenüber 2021 halbierte sich die Nachfrage nach Krediten sogar. Die hohe Zurückhaltung der Kunden ließ erstmals auch den Kreditbestand insgesamt von 6.000 Millionen Euro in 2022 um sechs Prozent auf aktuell 5.651 Millionen Euro zurückgehen. „Hohe Unsicherheit, deutlich gestiegene Finanzierungskosten, extrem gestiegene Baukosten und viele durch den Arbeitermangel verursachte Unwägbarkeiten bei der persönlichen Zeitplanung haben bei unseren Kunden zu deutlicher Zurückhaltung geführt“, so Klink. Der Traum von den eigenen vier Wänden sei 2023 vielerorts vorerst geplatzt.
Als Vorsichtsmaßnahme für drohende Rückgänge bei den Immobilienwerten ihrer Kunden hat die Taunus Sparkasse in 2023 erheblich vorgesorgt und dabei auch einen Teil der umfangreichen Rücklagen der vergangenen Jahre genutzt, um Wertberichtigungen in Höhe von 48,3 Millionen Euro vorzunehmen. „Als Sparkasse agieren wir risikoavers. Obwohl wir in 2023 mit nur 1,3 Millionen Euro tatsächlichen Abschreibungen einen sehr überschaubaren Ausfall zu verzeichnen haben, haben wir uns entschieden, auf Nummer Sicher zu gehen.“ Die operative Ergebnisstärke und die weiterhin vorhandenen Rücklagen würden mehr als ausreichen, um auch eine Verschärfung der Immobilienkrise auszuhalten, so Klink.
Zinsüberschuss steigt – Provisionsüberschuss auf hohem Niveau stabil
Der Zinsüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 150,5 Millionen Euro. „Treiber für diese moderat gute Entwicklung“, so Klink, „ist unsere gute Marktstellung vor allem bei Gewerbe- und Firmenkunden.“ Zudem habe die Taunus Sparkasse die Zinswende an ihre Kunden weitergegeben, was den Zinsaufwand von 5,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf jetzt 65,2 Millionen Euro deutlich ansteigen ließ.
Der Provisionsüberschuss liegt mit 41,7 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau.
Durch den kräftigen Zuwachs bei den Giro- und Wertpapiererträgen konnten die deutlich eingebrochenen Provisionserträge aus dem Bauträgergeschäft kompensiert werden.
„So herausfordernd das Zinsumfeld für unser Immobiliengeschäft war, so attraktiv und reich an Chancen war die Entwicklung des Kapitalmarktes“, kommentierte Oliver Klink. Ihre Stärke zeigte die Taunus Sparkasse einmal mehr in der Wertpapierberatung auch durch die Zuwächse im Renten- und Zertifikate-Geschäft mit einem Plus von 147 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt steigerte die Taunus Sparkasse das Wertpapiergeschäft um 30 Prozent auf jetzt 2.913 Millionen Euro. Dementsprechend stieg auch das Kundenvermögen um drei Prozent auf 8.158 Millionen Euro.
„Wir konnten viele Kunden überzeugen, die Marktchancen des vergangenen Jahres zu nutzen und ihre Sichteinlagen nicht nur in verzinste Einlagen und Festgelder umzuschichten, sondern auch in Produkte, die deutlich langfristiger ausgerichtet sind“, so Klink.
Solides Kostenmanagement – Sinnvolle Zukunftsinvestitionen
Mit einer Aufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) von 54,8 Prozent liegt die Taunus Sparkasse weiterhin auch im Wettbewerbsvergleich auf sehr gutem Niveau.
„Trotz erheblicher Zukunftsinvestitionen in das wahrscheinlich modernste Filialnetz Deutschlands und tarifvertragsbedingt gestiegenen Personalkosten, haben wir die Aufwands-Ertrags-Relation weitgehend stabil gehalten“, sagte Oliver Klink.
Der Sachaufwand ist von 42,7 Millionen um 2,5 Millionen Euro auf 45,2 Millionen angestiegen (+6% ggü. Vorjahr). Höhere Kosten ergaben sich aus den Grundstücksund Gebäudeaufwendungen, der Ausgabe von Kunden- und Kreditkarten sowie aus Investitionen in IT und unsere Mitarbeitenden durch Aus- und Fortbildungen. Der Personalaufwand hat sich von 58,5 Millionen Euro um 2,6 Millionen Euro auf 61,1 Millionen Euro erhöht (+4% ggü. Vorjahr).
Ergebnis nach Steuern auf Rekordniveau – erstmals Ausschüttung an ihre Träger
Das Ergebnis nach Steuern liegt mit 50,9 Millionen Euro auf einem in der Vergangenheit nur über Sondereffekte erreichten Niveau und zeigt die Stärke der Sparkasse im operativen Kundengeschäft. In den vergangenen zwei Jahren war das Ergebnis stark von Sondereffekten aus Immobilienverkäufen beeinflusst.
Der Bilanzgewinn beträgt wie in den Vorjahren acht Millionen Euro. Erstmals in ihrer Geschichte wird die Taunus Sparkasse hieraus zwei Millionen Euro an ihre Träger, den Main-Taunus-Kreis und den Hochtaunuskreis, auszahlen.
2023 auf einen Blick
„Als Sparkasse stehen wir in der Verantwortung gegenüber unseren Kunden, unseren Mitarbeitenden und unseren Trägern. Und wir tragen auch diese Verantwortung.
Als Kundenbank verfolgen wir seit jeher das Ziel von langfristigen und echten Partnerschaften mit unseren Kunden. Das gilt in guten Zeiten. Das gilt selbstverständlich auch in schwierigen Zeiten. Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von Chancen und marktgegebenen Schwierigkeiten. Die Nachfrage nach intensiver Beratung war enorm. Wir konnten uns als Taunus Sparkasse nicht zuletzt durch unsere Präsenz vor Ort im Wettbewerb gut behaupten. Die Marktanteilsgewinne der vergangenen Jahre haben wir uns hart erarbeitet“, so das Fazit von Oliver Klink.
Ausblick – Zuversichtlich trotz herausforderndem Umfeld
Zur Jahresmitte 2024 lässt sich kein grundlegender Vorzeichenwechsel an den Märkten konstatieren. „Die Immobilienkrise ist nach wie vor da und wird uns möglicherweise noch länger fest im Griff haben“, sagte Oliver Klink. Wir sind gut vorbereitet und fühlen uns solide aufgestellt, um mit unseren Kunden bis zum Wiederanspringen des Marktes abwarten zu können. Auf den Kapitalmärkten herrschen weiterhin Zinssenkungsfantasien und geben den Kursen weiteren Schub. Vor diesem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld sind wir als Taunus Sparkasse weiterhin optimistisch, auch 2024 ein gutes Geschäftsergebnis erzielen zu können“, so Oliver Klink.