Im Finale sind viele junge Unternehmen aus dem handwerklichen Bereich vertreten. So hat es die Maßschneiderin Eva Schönherr aus Fulda ins Finale geschafft, außerdem gleich drei Hersteller von Lebensmitteln: Robert Matheis aus Solms-Oberndorf stellt glutenfreie Backwaren her, Jesco Mann aus Frankfurt betreibt ein Café und eine Lieferkonditorei mit Backwaren auf höchstem Niveau und Joana Sandkühler aus Wiesbaden stellt gluten- und lactosefreie Lebensmittel her und vertreibt diese im eigenen Bistro sowie online. Der Gießener Christoph Seipp hat unter der Marke „Die Kolter“ traditionelle Wolldecken zum Designartikel gemacht, während Johannes Schreiter aus Offenbach das schlichte Küchenbrett zur Werkbank für die Küche veredelt. Silke Tremel aus Neu-Isenburg mit ihrer Alltagsbegleitung für Senioren und Matthias Leppert vom Bad Homburger Hörhaus, einem Fachgeschäft für Hörakustik, vervollständigen die Finalisten.
„Unternehmensgründungen geben Impulse, die Wachstum und Dynamik in einer Region stärken. Sie sorgen für Innovation und schaffen Arbeitsplätze. Auch deshalb begleiten wir als Taunus Sparkasse aus fester Überzeugung eine Vielzahl von Existenzgründern – in den letzten drei Jahren haben wir Gründer mit über 16 Millionen Euro finanziert, die fast 260 neue Arbeitsplätze in unserer Region geplant und teilweise schon geschaffen haben“, erklärte Markus Franz, Vorstandsmitglied der Taunus Sparkasse. Gemeinsam mit seinem Team stellte er auf einer Pressekonferenz im Dienstleistungszentrum der Taunus Sparkasse am Mittwoch, 12. Oktober 2016, die neun Finalisten der Öffentlichkeit vor. „Ich bewundere den Mut der Gründer, sich in einem Bewerberfeld von fast 100 Teilnehmern zu behaupten. Die Auswahl der neun Finalisten fiel der Jury alles andere als leicht. Denn die Bewerber überzeugten mit ihrem Einfallsreichtum und Innovationsgeist“, so Franz weiter. „Ich bedanke mich bei allen Gründern, die am Wettbewerb teilgenommen haben, und wünsche ihnen für ihre Unternehmung und ihre persönliche Zukunft viel Erfolg. Und den neun Finalisten drücke ich natürlich weiterhin fest die Daumen für die Finalrunde.“
„Trotz insgesamt sinkender Gründungsbereitschaft zeigt der Hessische Gründerpreis mit seiner Rekordbeteiligung, dass Unternehmensgründungen für viele Menschen eine gute Möglichkeit sind, ihre Ideen in die Realität umzusetzen“, sagte Elisabeth Neumann, Projektleiterin der Gründertage Hessen. „Dabei entstehen auch Jobs: Die neun Finalisten im Wettbewerb haben 104 Arbeitsplätze geschaffen.“ Insgesamt beschäftigen alle 96 Teilnehmer am diesjährigen Wettbewerb 1116 Menschen. Davon haben 542 eine Vollzeitstelle, 148 einen Teilzeit-Arbeitsplatz und 203 sind Freiberufler. Auch 30 Auszubildende lernen in den jungen Unternehmen einen Beruf. „Die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze ist damit auf Höchststand seit der erstmaligen Auslobung des Preises 2003“, ergänzt Neumann, „darüber freue ich mich ganz besonders.“ In den beiden Vorjahren lag die Zahl der insgesamt geschaffenen Arbeitsplätze (inkl. Azubis und Freiberufler) zwischen 640 (2015) und 762 (2014). Im Schnitt hat also jedes der jungen Unternehmen, die sich 2016 beim Hessischen Gründerpreis beworben haben, 11,6 Arbeitsplätze geschaffen (2015 neun, 2013 und 2014 jeweils gut acht).
Hessische Gründertage und Gründerpreis
Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 in den Kategorien „Mutige Gründung“, „Geschaffene Arbeitsplätze“ und „Innovative Geschäftsidee“ verliehen. Mit 96 jungen Unternehmen ist die Beteiligung 2016 um rund ein Drittel höher als im Vorjahr (72 Bewerbungen) und liegt nur knapp unter dem bisherigen Teilnehmerrekord (97 Gründer, 2013). In der regionalen Verteilung aller Teilnehmer 2016 führt das Rhein-Main-Gebiet, gefolgt von Nordhessen, dem Süden und schließlich dem Osten. Die Hessischen Gründertage finden 2016 in Bad Homburg, Oberursel und Friedrichsdorf statt. Auslober des Hessischen Gründerpreises ist der „Initiativkreis Gründertage Hessen“ aus Akteuren der hessischen Gründungsförderung. Ziel: Information über und Sensibilisierung für das Thema, damit mehr Menschen erfolgreich eine selbstständige Existenz aufbauen. Um einen Impuls für das regionale Gründungsklima zu geben, finden sie jährlich in einer anderen hessischen Region statt.
Der Hessische Gründerpreis wird unter anderem vom Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir verliehen im Rahmen einer Festveranstaltung am Abend des 10. November im Kurhaus Bad Homburg.