"Ein Drittel der Krankenhäuser schreibt laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft Verluste. Als Ursachen werden "dramatische" Kostensteigerungen wie Tariferhöhungen für Klinikärzte, Mehrwertsteuererhöhung, höhere Energiekosten oder Mehrkosten durch das neue Arbeitszeitgesetz genannt. Die Umsetzung der Gesundheitsreformen der vergangenen Jahre ist ebenso ein gern genutztes Argument.
Unerwähnt bleibt, dass die Probleme der meisten Kliniken hausgemacht sind, da vorhandene Ressourcen nicht effektiv genutzt werden. Mehr als 20 Prozent der Arbeitszeit des medizinischen Personals vergeht durch schlecht organisierte Dokumentationsaufgaben.
Vorhandene zeitsparende Arbeitsmittel werden nicht eingesetzt und Routineaufgaben verursachen einen enorm hohen Aufwand für die interne Logistik.Wirtschaftliches Arbeiten wird selten angestrebt. So malen noch heute Pflegekräfte mit Buntstiften Fieberkurven oder sammeln täglich die Essenswünsche der Patienten auf vorher verteilten Bestellkarten ein.
Das berechtigte Drängen der Politik zum wirtschaftlichen Handeln führt in Kliniken selten dazu, Prozesse zu optimieren. Vielmehr wird der Druck durch stagnierende Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten auf das medizinische Personal übertragen.
Eine Folge davon ist, trotz zahlreicher gegenteiliger Qualitätsberichte und -zertifikate, die zunehmende Nichtbeachtung der Hygiene-Richtlinien. Das rasante Ansteigen der nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Infektionen ist dafür ein Beleg. Allein diese nosokomialen Infektionen verursachen 2,7 Milliarden Euro vermeidbare Kosten pro Jahr durch vier Millionen zusätzliche Liegetage, die dem Krankenhaus nur zu einem geringen Teil von den Krankenkassen vergütet werden. Das vermeidbare Leid für die Patienten und deren Angehörige ist nicht zu beziffern.
Die Vielzahl der auf der MEDICA vorgestellten Innovationen sind ein Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland. Das Management kann damit gut strukturierte Arbeitsabläufe für Ärzte und Pflegende schaffen und somit die notwendigen Freiräume für den Mittelpunkt jeden medizinischen Handelns: den Patienten."