Als Energiespeicher hatte der Wagen neue Blei-Gel-Batterien mit einer Kapazität von 6 Kilowattstunden erhalten. Bei einem derzeitigen Strompreis von ca. 20 Cent pro Kilowattstunde kostet eine komplette Ladung rund 1,20 Euro. Welche Distanz kann mit dieser Strommenge zurückgelegt werden und wie viel Benzin verbrauchen historische und aktuelle Automobile mit Verbrennungsmotor im Vergleich zu einem solchen Elektro-Oldtimer? Das sollte jetzt bei dieser Wettfahrt geprüft werden. Punkt 11 Uhr wurden fünf höchst unterschiedliche Fahrzeuge auf einen 2 km langen Rundkurs geschickt: Das modernisierte Elektroauto Baujahr 1904, ein aktueller Smart mit Benzinmotor, ein Messerschmitt Kabinenroller Baujahr 1957, ein Opel Super Six Baujahr 1938 und eine Maybach-Limousine, ebenfalls Baujahr 1938.
Zweieinhalb Stunden lang umrundete das illustre Feld das Museum. Dann, nach knapp 54 Kilometern zurückgelegter Strecke, waren die Batterien des Elektroautos fast leergefahren. Unter der fachkundigen Aufsicht des Kfz-Sachverständigen Herrn Klaus Stephan von der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) in Sinsheim erfolgte die Verbrauchsmessung der benzinbetriebenen Fahrzeuge. Das Ergebnis war verblüffend. Der Smart hatte für die gleiche Strecke 2,9 Liter Benzin benötigt und damit, bei einem Tagespreis von ca. 1,25 Euro pro Liter, Treibstoffkosten von rund 3,62 Euro verursacht. Der Verbrauch des Messerschmitt Kabinenrollers lag trotz seines winzigen 200 ccm Zweitakt-Motors bei 5 Litern (ca. 6 Euro), der Opel Super Six hatte 6,1 Liter (7,32 Euro) Benzin verbrannt, und die riesige, von einem 12-Zylinder-Motor mit 8 Litern Hubraum angetriebene Maybach-Limousine sogar 17,5 Liter (22 Euro). Ein Elektroauto ist somit nicht nur umweltfreundlich sondern auch ausgesprochen preiswert im Verbrauch.
Die Wettfahrt wurde im Rahmen eines Fahrzeugtreffens durchgeführt, zu dem alle Fahrzeuge mit alternativer Antriebsart eingeladen waren. Weit über 100 Fahrzeuge, darunter Hybrid-, Wasserstoff-, Solar- und Elektroautomobile trafen sich auf dem Freigelände des Museums. Sogar E-Mobil Fahrer aus Italien und der Schweiz sind auf eigener Achse angereist.
Noch bis 30. September 2009 ist im Museum eine Sonder- ausstellung zu sehen, welche historische und moderne Alternativfahrzeuge zeigt und somit einen interessanten Gesamtüberblick des momentanen Entwicklungsstandes vermittelt.
Anlässlich des Fahrzeugtreffens am vergangenen Samstag wurde auf dem Freigelände des Museums eine neuartige Solartankstelle in Betrieb genommen, die in enger Zusammenarbeit zwischen dem Museum, der Wilhelm-Maybach-Schule Heilbronn und der Firma Würth Solar entstand. Somit steht Museumsbesuchern die mit einem Elektrofahrzeug anreisen ab sofort eine kostenlose Stromquelle zur Verfügung. Nach dem großen Erfolg des Treffens ist klar, dass im Jahr 2010 die dritte Auflage des Fahrzeugtreffens "Alternative Antriebsformen" bevorsteht.