Beim Ford Focus Recycling-Demonstrator handelt es sich um ein nicht fahrbereites Einzelstück (Limousine) aus dem Jahre 1999, das auf der ersten Ford Focus-Generation basiert. Dieses Konzeptfahrzeug hat gegenüber dem damaligen Ford Focus-Serienmodell nahezu den dreifachen Anteil an Recycling-Materialien. Insgesamt sind 89 Teile und Komponenten aus Recycling-Materialien hergestellt wie z.B. die Abdeckung des Reserverads im Kofferraum. Diese bestand im damaligen Serien-Focus aus drei verschiedenen Materialien. Bei der Abdeckung im "Demonstrator" handelt es sich dagegen ausschließlich um Polypropylen mit einem hohen Anteil an recycelten Naturfasern. Der Naturfaseranteil des Dämmmaterials der Motorhaube wurde durch die Verwendung entsorgter Blue Jeans-Stoffe gegenüber dem Ford Focus-Serienmodell nahezu verdoppelt. Obwohl es zum damaligen Produktionscredo der Automobilindustrie gehörte, dass die im Motorraum verbauten Schläuche aus Natur-Kautschuk bestehen müssen, kamen im Demonstrationsfahrzeug Schläuche zum Einsatz, die zu 50 Prozent aus recyceltem Kautschuk bestehen - bei gleichen Dauerhaltbarkeit und Hitzebeständigkeit. Die "Demonstrator"-Türverkleidungen sind zu 25 Prozent aus recyceltem Polypropylen.
Ford stellte das Recycling-Konzeptfahrzeug erstmals auf der IAA Pkw 1999 vor. Mit Hilfe von Berührungssensoren, die in die Karosserie des Autos integriert waren, konnten die vom Projekt-Team entwickelten Recycling-Komponenten separat hervorgehoben werden - ein großer Vorteil, weil es damals wie heute kaum sichtbare Unterschiede zwischen einem aus Recycling-Materialien hergestellten und einem "konventionellen" Produkt gibt. Der "Demonstrator" wurde auf Messen und Kongressen im In- und Ausland präsentiert. Außerdem diente er als Studienobjekt für die Produktentwickler von Ford Europa, Ford USA und von Volvo. Ford hat den "Demonstrator" im Jahre 2002 ausgemustert. Ein Nachfolgemodell wurde nicht gebaut - weil es nicht benötigt wurde. Einer der großen Verdienste des "Demonstrators" war, dass er die Weiterentwicklung der damals bei Ford gültigen Design-for-Recycling-Richtlinien zum heutigen innovativen Ford-Konzept "Design-for-Sustainability" positiv beeinflusst hat. Dies bedeutet: Die oberste Leitlinie für die Verwendung von Sekundärmaterialien ist "Nachhaltigkeit", also ihr ökologischer Nutzen. Anders, als noch in den 1990er Jahren, ist die Verwendung umweltgerechter Materialien, der Einsatz von Rezyklaten und nachwachsender Rohstoffe sowie die Minimierung der Materialvielfalt bei Ford inzwischen in den generellen Produkt-Entwicklungsprozess eingeflossen. Zugleich konnte der "Demonstrator" aber auch ein besseres Verständnis für die Grenzen des Einsatzes von Sekundärmaterialien und Rezyklaten vermitteln. Denn nicht alles, was technisch machbar ist, muss auch nachhaltig und damit ökologisch sinnvoll sein. Darüber hinaus hat der "Demonstrator" dank seiner Berührungssensoren vielen tausend Menschen eine "sinnliche" Annäherung an den Themenkomplex Recycling ermöglicht und war nicht zuletzt auch ein Symbol für die kontinuierlichen Initiativen von Ford um umweltgerechte Produkte.
Das Ford Focus Brennstoffzellenfahrzeug
Die andere Ford-Dauerleihgabe für das Technik Museum Speyer ist ein Ford Focus-Brennstoffzellenfahrzeug. Dieser Versuchsträger wurde Anfang 2000 in den USA gebaut und hatte zunächst einen Methanol-Reformer zur Erzeugung des Wasserstoffs an Bord - er repräsentiert die zweite Generation von Ford Brennstoffzellenfahrzeugen. 2003 wurde das Auto so umgebaut, dass es gasförmigen Wasserstoff direkt tanken und in einem in den Kofferraum integrierten Drucktank speichern konnte. Genutzt wurde das Fahrzeug in dieser Form jedoch ausschließlich noch als "Demonstrationsobjekt". Zuletzt diente das Auto in den Foyers des Ford-Entwicklungszentrums in Köln-Merkenich sowie bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bensberg bei Köln als Ausstellungsstück. Die aktuelle, fünfte Generation der Ford-Brennstoffzellenfahrzeuge ist derzeit unter anderem beim Berliner Wasserstoff-Praxisgroßversuch CEP (Clean Energy Partnership) im Einsatz. Es handelt sich dabei um drei jeweils viersitzige Limousinen auf Basis des Ford Focus I. In diesen Autos arbeiten zwei Antriebe: eine leistungsstarke Brennstoffzelle, die Wasserstoff und Luftsauerstoff "tankt", und zusätzlich eine 250 Volt-Batterie als weiterer Energiespeicher. Der Wasserstoff reagiert in der Brennstoffzelle mit dem Sauerstoff der Luft. Bei dieser so genannten "kalten Verbrennung" wird elektrische Energie (Strom) erzeugt. Der Strom treibt einen Elektromotor an und dieser wiederum das Fahrzeug. Insofern ist das Ford Focus Brennstoffzellenauto letztlich ein Elektrofahrzeug mit null Emissionen.
Diese drei CEP-Ford Focus sind Teil einer weltweit zum Einsatz kommenden Flotte von 30 seriennahen Ford-Brennstoffzellenfahrzeugen. In Berlin und anderen Städten betreibt Ford diese High-Tech-Autos nicht selbst, sondern gibt sie leihweise in Kundenhand. Die dabei gesammelten Daten und Erfahrungen, basierend auf den weltweit unterschiedlichen Einsatzprofilen und individuellen Fahrstilen, fließen in die weitere Entwicklung der Autos ein. So wurden mittlerweile bereits einige Versuchsträger mit neuen Antriebskonzepten vorgestellt und auch einige Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf 700 bar Wasserstoff-Speichertanks umgerüstet (statt 350 bar). Insgesamt hat Ford bislang rund 50 Autos mit Brennstoffzellen-Technologie gebaut.