Hugo Junkers gehörte zu den größten Ingenieuren des Flugzeugbaus. Er war der erste, dem es gelang, ein Flugzeug ganz aus Metall zu bauen. Seine wohl bekannteste Konstruktion war die Junkers Ju-52, auch "Tante Ju" genannt, welche untrennbar mit den Anfängen der Passagierluftfahrt verbunden ist. Hugo Junkers, der seiner Zeit stets voraus war, hätte es sicherlich gefallen, dass dieser Meilenstein der zivilen Luftfahrt in der Raumfahrthalle des TECHNIK MUSEUM SPEYER Seite an Seite mit dem Space Shuttle BURAN gezeigt wird.
Aber auch in anderen Bereichen war Junkers ein Mann der ersten Stunde. Bereits 1895 gründete er die Firma Junkers & Co., in der u.a. Gasbadeöfen und Heizgeräte produziert wurden. In der Architektur revolutionierte er den Bau von Industriehallen, indem er das Prinzip des Holz-Lamellenbaus auf die Metallbauweise übertrug. Aus standardisierten Stahlblech-Elementen konnten so innerhalb weniger Tage große, freitragende Hallen montiert werden. In Zusammenarbeit mit den Designern des Bauhaus in Dessau entstanden in den Junkers-Werken die ersten Stahlrohrmöbel, die noch heute überall zu finden sind.
Geprägt von den schrecklichen Ereignissen des Ersten Weltkriegs, in dessen Verlauf Hugo Junkers auch an der Entwicklung von Militärflugzeugen beteiligt war, setzte er sich bewusst für die friedliche und völkerverbindende Rolle des Luftverkehrs ein.
Aufgrund seiner demokratischen und freigeistigen Gesinnung wurde er bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 aus seiner Firma vertrieben, die in einen staatseigenen Rüstungsbetrieb umgewandelt wurde. Nur zwei Jahre später, am 3. Februar 1935 - seinem 76. Geburtstag - verstarb Junkers. Er musste es nicht mehr miterleben, wie seine Flugzeuge und sein Name nur kurze Zeit später von den Nationalsozialisten für Kriegszwecke missbraucht wurden.
Anläßlich des 150. Geburtstag von Hugo Junker widmet nun das TECHNIK MUSEUM SPEYER diesem großartigen Tüftler und Erfinder eine Sonderausstellung mit Schautafeln und ausgewählten Exponaten, die am Donnerstag, 19. Februar 2009, in Anwesenheit seiner Enkelin Charlotte Junkers eröffnet wird. Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember 2009 täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu sehen.