„Industrie 4.0 wird den Wandel in der modernen Energietechnik mitprägen. Forschung, Entwicklung und Qualifikation in zukünftigen Konzepten der Automatisierung sind in vollem Gang, um den Weg zur Industrie 4.0 mitzugestalten. Begrifflichkeiten wie Machine-to-Machine-Kommunikation, Internet der Dinge, Cyber-Physical-Systems und letztendlich Industrie 4.0 prägen das heutige Handeln in der Automatisierungstechnik" sagt Prof. Dr. Cecil Bruce-Boye, Leiter des WiE an der FH Lübeck.
Der zunehmende Anteil erneuerbarer Energie in der Energieversorgung ist direkt verknüpft mit der Dezentralisierung des bestehenden Energienetzes. Gleichzeitig wird, wie bisher, eine stets verfügbare und stabile Energieversorgung erwartet. Dies kann nur durch ein hochgradig automatisiertes Kommunikations-Netz erbracht werden. Das dezentrale Versorgungsnetz stellt zusammen mit dem automatisierten Kommunikationsnetz die Versorgungsqualität sicher. An dieser Schnittstelle treffen sich die Anforderungen an die moderne, dezentrale Energietechnik mit den Konzepten und Lösungen der dezentralen Automatisierungstechnik.
„Im Internet der Energien kommunizieren die intelligente Solaranlage mit der stationären intelligenten Haus–Batterie, bzw. dem E-Mobil, oder dem hauseigenen Blockheizkraftwerk, wie mit der überschüssigen solarerzeugten Energie zu verfahren ist", so erklärt Bruce-Boye im Vorfeld der Konferenz das Kommunikationsmuster von Intelligenten Systemen in der Energienutzung und Industrie 4.0.
Die AALE-Konferenz in Lübeck überspannt insofern die Themenbereiche klassische Automatisierungstechnik, Antriebstechnik und Leistungselektronik, Industrie 4.0 und intelligente Energiesysteme. Dabei werden auch die angrenzenden Fachgebiete im Umfeld von Trends und Anwendungen, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in der Kooperationen zwischen Hochschule und Industrie sowie Lehre und Ausbildung, Didaktik sowie MINT-Projekte berücksichtigt.
AALE , die fachwissenschaftliche Konferenz für Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung an Hochschulen hat sich, seit 2004, als Forum für den Meinungsaustausch zwischen den Professuren der automatisierungstechnischen Lehr- und Forschungsbereiche an Fachhochschulen und Industrieunternehmen sowie Fachverbänden etabliert. Die jährliche Konferenz ist ein Forum zur Diskussion aktueller Themen auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik und bietet ein Podium für einen kollegialen Erfahrungsaustausch. Vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses, sowie des tiefgreifenden Strukturwandels an deutschen Hochschulen, bildet das AALE eine Plattform, um anstehende Veränderungsprozesse gemeinsam aktiv zu gestalten.
Die Entwicklung der AALE-Konferenz verlief in den letzten Jahren sehr dynamisch. Dieses trifft auch auf den eingetragenen Verein ‚VFAALE‘ zu, der mittlerweile durch 59 Mitglieder, darunter viele namhafte Unternehmen, unterstützt wird. Als Fachkonferenz für die industrielle Automation an der Nahtstelle zwischen Hochschule und Industrie stellen die weit über 600 Fachhochschul-Professuren aus den unterschiedlichsten Bereichen der Automatisierungstechnik weiterhin ein hohes Wachstumspotential.
Ein wesentliches Potenzial auf der AALE bieten die vielen persönlichen Gespräche zwischen den Hochschul- und Industrievertretungen. Das entstandene Netzwerk hat auch außerhalb der AALE für eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten und Kooperationen gesorgt.