Über die Notwendigkeit seiner Lehrthematik an der TH Lübeck sagt Sharmak: „Bauinformatik ist eine Querschnittsdisziplin und hat als Ziel die Optimierung des Einsatzes moderner Computertechnologie in allen Phasen des Lebenszyklus des Bauwerks. Die Nutzung moderner Computertechnologie im Bauwesen ist heutzutage unverzichtbar. Daher erfordern die heutigen beruflichen Tätigkeiten der Absolvent*innen der Ingenieurwissenschaften neben der klassischen Ingenieurausbildung zunehmend Kompetenzen auf den IT-Gebieten.“
Walter Sharmak begann seine wissenschaftliche Laufbahn 2006 am Institut für Bauinformatik an der TU Dresden und promovierte 2011 über das Thema „Verwendung von konfigurierbaren Referenzprozessmodellen in der Bauplanung“. Anschließend war er vier Jahre in der Bauindustrie tätig, hier vor allem mit technischen IT-Anwendungen, insbesondere mit PLM-Lösungen (Produktlebenszyklusmanagement).
Danach wechselte Sharmak wieder in die Wissenschaft und nahm bis kurz vor seinem Eintritt in die TH Lübeck die Juniorprofessur für Bauinformatik-Building Process Modeling an der Universität Kassel wahr. Hier lagen die Schwerpunkte seines Lehrangebots auf den Gebieten BIM, CAD-Grundlagen, Programmierung und Datenbanken sowie die Modellierung, Simulation und Digitalisierung der Informations- und Fertigungsprozesse im Bauwesen.
Im Bereich des digitalisierten Bauens sieht Sharmak ein großes Forschungspotenzial, da massive Änderungen notwendig sind, insbesondere in den Arbeitsprozessen und Produktinhalten, um die heutige Informationslücke zwischen der realen und virtuellen Welt im Baubereich zu minimieren.
Zu seinen neuen Aufgaben in Lübeck sagt Sharmak: „Ich freue mich auf die Arbeit im Fachbereich Bauwesen und darauf, den jungen Studierenden im Bauwesen eine andere Disziplin näher bringen zu können. Grundlegende Informatikkenntnisse sind für Ingenieur*innen unabdingbar. Gerade im Kontext wachsender, räumlich verteilter Zusammenarbeit mit mehreren Fachdisziplinen und sogar internationalen Partnern werden komplexe Softwares eingesetzt und es ist daher wichtig für die Entwicklung solcher Softwaresysteme, dass Informatiker und Ingenieure eine gemeinsame Sprache finden.“