Dieses Projekt trägt den Titel "RainAhead", wurde zur Förderung beim Umweltbundesministerium eingereicht und wird von diesem im Zuge der kommunalen und regionalen Anpassung an den Klimawandel mit rund 300.000 Euro gefördert.
Mit dem Projekt verfolgen die Teilnehmer das Ziel, möglichen Schäden bei Starkregen im Vorfeld zu begegnen, diese damit zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Dafür werden im Projekt Instrumente und Frühwarnsysteme entwickelt, die die Bürgerinnen und Bürger sowie Rettungskräfte wie Feuerwehren, Technisches Hilfswerk u.a. frühzeitig darüber informieren, ob, wann und wo mit Starkregen und möglichen schädigenden Wasseransammlungen und Überflutungen zu rechnen ist.
Damit ein so komplexes Vorhaben umsetzbar ist, sind neben den drei Hauptpartnern weitere Bereiche der Lübecker Stadtverwaltung beteiligt. Denn im Projekt geht es auch und insbesondere darum, Objekte und Orte zu identifizieren, die besonders empfindlich von Hochwasser und Überflutungen betroffen sein könnten. Dabei handelt es sich um Objekte wie bspw. Krankenhäuser, Kindergärten, Altersheime oder Industrieanlagen und -komplexe, die bei möglichen Überflutungen Gefahrstoffe freisetzen könnten und damit ein hohes Gefährdungspotenzial für die Umgebung darstellen. Daneben werden für die kommunale Planung Aspekte herausgearbeitet, die für die Flächenzuweisung im Rahmen des Flächennutzungsplanes und als Vorgaben im Rahmen von Bebauungsplänen genutzt werden können. Bis 2016 sollen so sechs Arbeitspakete realisiert werden, die auf die drei Partner und den unterstützenden Stadtverwaltungseinrichtungen aufgeteilt sind.
Im ersten Paket dreht es sich um die Datensammlung zur Festlegung von Klimaszenarien für die Region Lübeck. Das Ziel des zweiten Pakets sieht die Erstellung einer Vulnerabilitätsübersicht und eines Warn- und Katastrophenmanagements vor. Im dritten und vierten Arbeitspaket befassen sich die Wissenschaftler/-innen des Labors für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der FH Lübeck mit topografischen Detailaufnahmen und der Modellierung der Pilotgebiete (vorgesehen sind der Hochschulstadtteil sowie St. Lorenz Süd mit dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände) sowie der Konkretisierung des immanenten Gefahrenpotenzials. Dazu werden die Wissenschaftler/-innen mögliche Alternativen zur Gefahrenreduzierung entwickeln und den technischen Maßnahmen anpassen. Im fünften Paket wird von hydro & meteo ein GIS-gestützter Werkzeugkasten für Planung und Warnung entwickelt, der als Entscheidungshilfemodul für mögliche Betroffene und Hilfen eingesetzt werden kann. Das sechste Paket befasst sich mit der Öffentlichkeitsarbeit zu erzielten Ergebnissen und deren Vernetzung mit anderen Kommunen und Regionen bzw. mit der Übertragbarkeit auf andere gefährdete Gebiete.
Weitere Informationen zum Projekt RainAhead sind unter www.rainahead.de oder bei der Projektleitung, der hydro & meteo GmbH &Co.KG, Dr. Thomas Einfalt oder Inga Frerk unter Tel. ++49/ 451-7027333 zu erhalten.