Neben einem interessierten Fachpublikum wurde die Veranstaltung von der zukünftigen "Bauherrschaft" des Projektes begleitet und kommentiert. Hierbei handelte es sich um Vertreterinnen und Gründungsmitglieder eines noch zu gründenden Fördervereins, der eine Realisierung des Projektes vorantreiben soll. Von den Entwurfsarbeiten konnten sich überzeugen, Kathrin Ostertag, Industrie- und Handelskammer Lübeck, Hotelexpertin und Ideengeberin, Hiltrud Hiller, Hotelexpertin, Anne-Kathrin Schlabbach, Maschinenbauingenieurin und Projektmanagerin und Carola Steinkühler, Hotelangestellte.
Bei dem Masterprojekt mit dem vielversprechenden Titel "Die Oase" handelt es sich um den Entwurf eines Vier-Sterne Hotels am Timmendorfer Strand. Das Hotel wird sich auf Angebote für Behinderte und Menschen mit eingeschränkter Mobilität spezialisieren und in Kooperation mit sozialen Trägern aus der Region dazu spezifische Betreuungsangebote unterbreiten.
Die Studierenden sollten in ihrer Aufgabenstellung einen Neubau entwerfen, der architektonisch und gestalterisch auf die spezifischen Bedürfnisse Behinderter und Menschen mit eingeschränkter Mobilität abgestimmt, gleichzeitig aber auch für Gäste ohne Behinderungen und Anrainer gleichermaßen attraktiv ist.
Von besonderer Bedeutung für den Entwurf war dabei der "Umgang" mit dem außergewöhnlich hochwertigen Grundstück, bei dem es sich um ein 9.500 m² großes Parkgelände in unmittelbarer Nähe zur Ostsee am Timmendorfer Strand handelt. Zudem markiert dieses Grundstück den Anfang bzw. das Ende der Uferpromenade und liegt in direkter Nachbarschaft zum Niendorfer Yachthafen.
Der auffälligste Aspekt dieses Masterprojektes ist aber wohl die Tatsache, dass es sich nicht 'nur' um ein studentisches Lehrprojekt handelt, sondern um ein reales Szenario, da das Hotel tatsächlich gebaut werden soll. Die studentischen Entwürfe dienen somit den regionalen Entscheidungsträgern und Kooperationspartnern zur Visualisierung des Konzeptes.
Die Entwürfe wiesen allesamt eine enorme Vielseitigkeit und eine hohe Kreativität auf und konnten nicht nur den fachlichen Betreuer Prof. Stephan Wehrig überzeugen. "Bei der Präsentation der Entwürfe mit den dazugehörigen Modellen zeigte sich, dass die Studierenden nicht nur den sprachlichen und handwerklichen Anforderungen eines Masterstudienganges gerecht wurden, sondern auch, dass sie sich der Ernsthaftigkeit des Projektes bewusst waren und sich mit viel Motivation und Phantasie an die Umsetzung der Aufgabe herangemacht haben", resümierte Wehrig.
Auch die Vertreterinnen des zukünftigen Fördervereins zeigten sich von dem hohen Niveau der Arbeiten beeindruckt und waren sehr davon angetan, wie weit und mit welcher Tiefe die Studierenden auf die Vorstellungen der Bauherrschaft und auf das lokale Gesamtbild eingegangen waren. Alle Arbeiten berücksichtigten den zu erhaltenden Parkcharakter des Grundstücks und waren bestrebt, den Grüngürtel am Strand nicht zu unterbrechen.
Die studentischen Entwürfe stellen einen wesentlichen Schritt im Rahmen der gesamten Projektentwicklung "Die Oase" dar. In allen Arbeiten wurden verschiedene Aspekte des Themas herausgearbeitet, die für eine spätere Umsetzung von Bedeutung sind.
Um die Ernsthaftigkeit der Aufgabenstellung zu betonen, wurde ein studentischer Wettbewerb dazu ausgelobt. Die besten Entwürfe werden mit insgesamt 1.000 Euro honoriert und werden unter den Kriterien "Inspiration und Gestaltung", "Funktion und Gestaltung", "Raum und Gestaltung" sowie "Zeichnen und Gestaltung" bewertet.
Die Entscheidung über die Auswahl der besten Entwürfe treffen die Mitglieder des künftigen Fördervereins in Abstimmung mit Prof. Wehrig. Am 11.Februar werden die Sieger_innen bekannt gegeben.