Unmittelbar daran schloss sich die Promotion an. Rößle promovierte am Max-Planck Institut für Biochemie. Während dieser Zeit befasste er sich mit der Entwicklung, dem Aufbau und dem Betrieb einer Mischapparatur zur Analyse von Enzymkinetiken sowie mit diversen Neutronen- und Röntgenexperimenten in Forschungsreaktoren, Röntgengeneratoren und Synchrotronanlagen.
Bis 2004 war Dr. Rößle als Wissenschaftler in der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle (ESRF) in Grenoble/Frankreich an der Entwicklung von Röntgentechnik für die Anwendung an hochbrillianten Stahlungsquellen tätig und mit Arbeiten im Themenbereich der Klein- und Weitwinkelstreuung mit Röntgenstrahlung, der Entwicklung einer Mikrofluidik-Einheit für schnelles Mischen von Lösungen, Experimenten an Polymeren sowie mit proteinkristallographischen Experimenten befasst.
Bis zu seinem Eintritt in die Fachhochschule Lübeck arbeitete er als Projektleiter im Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium mit Sitz am Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) in Hamburg. Sein Arbeitsbereich erstreckte sich dabei vom Design neuartiger Probenumgebungen für Streu- und Beugungsexperimente, über die Berechnung und Spezifizierung von Röntgenoptiken, bis hin zur Integration von hochmodernen Röntgendetektoren.
Für den Studien- und Lehrbetrieb und insbesondere für die Fachhochschule Lübeck ist Dr. Rößle kein unbeschriebenes Blatt. In den letzten Jahren hat er als Dozent bei verschiedenen summerschools und Workshops referiert und im Sommersemester 2011 die Vorlesung "X-ray Technology" für chinesische Austauschstudierende an der Fachhochschule Lübeck gehalten. Im darauffolgenden Wintersemester war Rößle als Lehrbeauftragter für die Vorlesung "Röntgentechnologie" wieder Gast an der FH Lübeck.
"Die im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften angebotenen Fächer wie Physikalische Technik, Biotechnologie und Mikrosystemtechnik stellen in Verbindung mit Röntgentechnologie eine zukunftsfähige Kombination dar. Für zukünftige Großforschungsprojekte wie der Hochbrillianzröntgenquelle PETRA-III am DESY oder dem Röntgenlaser X-FEL als Röntgenquelle der nächsten Generation, aber auch für das industrielle Umfeld werden kompetente Ingenieure/-innen im Bereich physikalischer Technik eine herausragende Rolle einnehmen", sieht Dr. Rößle seine kommende Aufgabe im Rahmen der Lehre an der FH Lübeck. Die dahingehende Wissensvermittlung an junge Studentinnen und Studenten spielt dabei für Rößle eine große Rolle, um für zukünftige Aufgaben und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, bspw. in der medizinischen Forschung und Therapie, gerüstet zu sein.