Der erste Kurs bereitet insgesamt 13 junge Menschen aus Syrien, dem Iran, dem Irak sowie aus dem Jemen, die bereits eine Hochschulzugangsberechtigung (HZB) haben, sprachlich auf das Studium vor. Einige Teilnehmende werden ihr Studium schon im kommenden Wintersemester 2016/ 2017 aufnehmen und sind bereits eingeschrieben.
„Deutsch ist nicht sehr schwer zu lernen, man muss es nur sprechen, dann klappt es schon und wird dadurch leichter“, sagt Krikor Ohanian. Ohanian ist einer der Teilnehmenden aus dem syrischen Aleppo. Er ist seit einem Jahr in Deutschland und hat seine Sprachkenntnisse an der Volkshochschule Lübeck und an der Universität zu Lübeck erlangt. Seinen Studienplatz in Medizin hat er bereits, benötigt dazu aber noch den sprachlichen Nachweis, den er jetzt mit dem studienvorbereitenden Deutschkurse erwerben wird.
Sein Kommilitone Mohammed Akkad, ebenfalls aus Aleppo, ist seit 20 Monaten in Deutschland, hat das Sprachniveau B2 erreicht und sich damit schon einmal auf einen Studienplatz an der FH Lübeck beworben. Akkad hat in der Türkei im Goethe-Institut in Ankara und Istanbul Deutsch gelernt und im Selbststudium weiterentwickelt. „Das gelingt aber nicht so gut, weil niemand auf die Fehler aufmerksam macht“, sagt Akkad über sein Selbstlernstudium. „Ohne Anleitung und Korrektur übernimmt man die Fehler und prägt sich falsches ein.“
Hinweise, Korrekturen und richtige Aussprache versprechen sich beide von dem Deutschkurs an der FH Lübeck, der ihnen den Erwerb des Sprachzertifikats ermöglicht. Der Unterricht in diesem 4-wöchigen Intensivkurs auf C1-Niveau findet an fünf Tagen die Woche statt und umfasst insgesamt 100 Stunden.
Ein weiterer Deutschkurs für geflüchtete, studierfähige Personen, ebenfalls mit HZB, wird semesterbegleitend ab Oktober 2016 bis Ende Januar 2017 angeboten. An drei Tagen mit insgesamt zwölf Unterrichtsstunden pro Woche ist der Kurs eine optimale Vorbereitung auf ein Sprachzertifikat (TestDaf, DSH u.a.), das bei der Bewerbung für einen Studienplatz benötigt wird.
Die Kurse des Programms INTEGRA werden vom DAAD aus Bundesmitteln unterstützt. Das Sprachenzentrum der FH Lübeck stellt Lehrkräfte, Räume und übernimmt die Konzeption, Organisation und Durchführung der Kurse. Einer großzügigen Spende des Münchner Lehrbuchverlages Hueber ist es zu verdanken, dass jeder Kurs mit Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte, einem Medienpaket sowie Kurs- und Arbeitsbüchern für die zukünftigen Studierenden ausgestattet werden konnte.
Am Ende der beiden Kurse wird jeweils ein Modelltest stehen und ein Teilnahmezertifikat ausgestellt.