Die IPIN ist eine hochrangige Konferenz, die jährlich weltweit an wechselnden Orten stattfindet und auf der Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Lokalisation präsentiert werden. In diesem Jahr fand die Konferenz in Alcalá de Henares, einem 200.000 Einwohner zählenden Vorort von Madrid, Spanien, statt. Der Award, ohne Preisgeld, ist jedoch eine beachtliche wissenschaftliche Ehrung, die hervorragende wissenschaftliche Arbeiten und ihre Präsentationen auszeichnet.
Den Beitrag hatte Cimdins im Rahmen seiner Masterarbeit im Kompetenzzentrum CoSA unter der Betreuung von Prof. Dr. Horst Hellbrück und Doktorand M.Sc. Mathias Pelka verfasst. Dass das Schreiben von wissenschaftlichen Publikationen, deren Vorstellung und der Austausch auf internationalen Fachkonferenzen wesentliche Bestandteile aktueller Forschung sind, weiß Cimdins nicht erst seit der Präsentation auf der IPIN 2016.
In der Arbeit von Marco Cimdins geht es um einen neuen Forschungsansatz in der Ortung. Die Innovation dieser Masterarbeit besteht darin, dass Objekte oder auch Menschen durch Veränderungen in der Funkumgebung zuverlässig erkannt und geortet werden können, ohne dass diese ein elektronisches Gerät wie z.B. ein Smartphone mit sich tragen. Cimdins arbeitet daran, dass Objekte schon beim Betreten eines Sicherheitsbereichs geortet/ erkannt und verfolgt werden können, um das Gefährdungspotential für Menschen zu verringern. Die hierfür notwendige von CoSA entwickelte Anomalieerkennung ist Teil eines neuen innovativen Forschungsgebiets, das passive Ortung genannt wird.
In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurde die Arbeit von Cimdins mit weiteren rund 60 eingereichten „Work in Process-Arbeiten“ zur Präsentation von der Konferenzorganisation angenommen. Auf maximal einem Poster im A0-Format inklusive Bild- und Grafikmaterialien mussten die Forschungsergebnisse anschaulich dargestellt und beschrieben werden. Auf der Konferenz selber wurden die Arbeiten in einem zweistündigen Präsentationsfenster allen Interessierten vorgestellt. Dabei drehte es sich zum einen um die Inhalte der Forschung und zum anderen um die Darstellung und die klare Vermittlung/ Beschreibung der bisher erzielten Ergebnisse.
„Ich war begeistert wie gut unsere Arbeit auf dieser großen, internationalen Konferenz angenommen wurde. Im Minutentakt haben alle 60 Kandidaten ihre Arbeiten vorgestellt. Es fand ein reger Austausch über die Thematik statt“, sagt Marco Cimdins. „Ich möchte mich ganz herzlich dafür bedanken, dass ich als Student die Möglichkeit hatte, die Arbeit selber auf der Konferenz vorzustellen. Es ist schon ungewöhnlich, dass Studierende ihre Forschungsergebnisse auf internationalen Fachkonferenzen vorstellen dürfen. Es hat sich gelohnt und war eine tolle Erfahrung für mich. Besonders geholfen hat mir bei dem Verfassen der englischsprachigen Publikation und bei der englischsprachigen Präsentation mein USA Studienaufenthalt an der Milwaukee School of Engineering MSOE.
In den USA habe ich damals meine Sprachkenntnisse im Rahmen des Internationalen Studiums Elektrotechnik verbessern können, die mir jetzt in Spanien auf der Konferenz sehr zugute kamen.
Es war eine sehr lehrreiche und bereichernde Woche mit vielen neuen Ideen. Ich habe für meine Arbeit bei CoSA und die Fortsetzung meiner Forschung sehr viele Anregungen bekommen durch Gespräche sowohl zu den Inhalten als auch zur Präsentation. Am aller wichtigsten aber war die Erkenntnis, dass wir bei CoSA mit unserer Forschung und dem Ansatz ganz weit vorne liegen, auch international.“ Der Masterstudent Cimdins sieht seine Zukunft in der Forschung und in einer Promotion zum Thema Lokalisation, am liebsten an der FH Lübeck im Kompetenzzentrum CoSA.
„Herr Cimdins hat sich diesen Erfolg durch seine sehr interessanten wissenschaftlichen Ergebnisse und die tolle Präsentation erarbeitet und verdient.“, lobt Prof. Dr. Horst Hellbrück, Leiter des CoSA-Kompetenzzentrums und Betreuer der Arbeit. „Die IPIN ist eine hochrangige international anerkannte Konferenz auf dem Forschungsgebiet der Lokalisation. Insofern ist der Preis eine beachtliche Leistung“, so Hellbrück weiter. „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir Herrn Cimdins bei uns an der FH Lübeck halten können und müssen schauen, dass wir die Voraussetzungen dafür schaffen.“