Die Aufgabenstellung dazu ergab sich bereits vor gut einem Jahr, als im Sommer 2013 Vertretungen des SPD-Ortsvereins Mühlentor Ost zusammen mit dem Bausenator sowie der Behindertenbeauftragten der Hansestadt Lübeck und der St. Jürgen-Runde eine Begehung des "so lieblos daliegenden" (O-Ton Gabriele Hiller-Ohm, MdB) Wirth-Centers an der Ratzeburger Allee unternahmen. Hintergrund dieser Begehung war es Ideen anzustoßen, um die Attraktivität des Centers zu erhöhen bzw. Maßnahmen zur Belebung des gesamten Areals zu entwerfen.
Die Begehungsrunde wandte sich an Städtebauprofessor Laleik, FH Lübeck, und bat um Unterstützung. Daraus entwickelte sich die Aufgabenstellung "Umgestaltung des Wirth-Centers" als Semesterarbeit im Studiengang "Städtebau und Ortsplanung". Losgelöst von allen Auflagen oder städtischen Vorgaben, sollten sich die Studierenden Gedanken über eine Umgestaltung des gesamten Areals machen. Einziger Zusatz: Sie sollten in den Entwürfen deutlich machen, welcher Qualitätsgewinn in funktionaler und gestalterischer Hinsicht aus den Umgestaltungsmaßnahmen und Lösungsvorschlägen zu erwarten ist.
Sieben studentische Arbeitsgruppen gingen ans Werk, um Entwürfe zur Verbesserung des Areals zu erarbeiten. Nach einer ersten Bestandsaufnahme erfassten die Studierenden gestalterische und disfunktionale Missstände des Areals mit einer schlechten Flächennutzung und komplett fehlender Barrierefreiheit.
Das Team Wiebke Papke und Jördis Plaga beispielsweise hat sich entschieden, alles abzureißen und neu zu bauen. Bei einem Neubau ließen sich die erfassten Nachteile komplett eliminieren und das Potenzial des gesamten Areals besser nutzen.
In ihrem Entwurf haben sie eine weitaus geringere Versiegelung der Bodenfläche, eine komprimiertere Flächennutzung und die absolute Barrierefreiheit berücksichtigt. Die Steigerung der Attraktivität des gesamten Areals ließe sich durch eine bessere Nutzungsmischung sowie durch eine möglichen Anbindung an den dahinterliegenden Grünraum erreichen und damit den Ausbau des Areals zu einem zeitgemäßen Stadtteilzentrum ermöglichen.
Die Präsentation der Entwürfe, die allesamt sehr qualifizierte Lösungen darstellen, so Professor Achim Laleik, war der erste Projektabschnitt. "Im 2. Semester vertiefen die Studierenden die Entwurfsideen und bearbeiten bei den Fachbereichsexperten und Professoren Frank Schwartze und Jens Emig dabei solche Themenstellungen wie Planungsrecht, Verkehrsfragen und -anbindungen, um der komplexen Gesamtsituation gerecht zu werden."
Alle Anwesenden u. a. Gabriele Hiller-Ohm, MdB, und Stadtplanungsamtsleiter Karsten Schröder hoben die positiven Effekte der Zusammenarbeit zwischen der Hansestadt Lübeck und der Fachhochschule hervor und bestätigten den Studierenden sehr gute Ergebnisse und das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit.