Im Ergebnis einer Rahmenkooperationsvereinbarung mit Philips Medical Research Eindhoven/Niederlande wurde an der TFH Wildau ein molekularbiologisches Labor eingerichtet, in dem ab Oktober 2007 die ersten zwei wissenschaftlichen Mitarbeiter direkt für die Philips-Forschung in Eindhoven tätig werden. Ihr Aufgabengebiet ist die computergestützte Simulation biochemischer Prozesse, wie sie bei Krankheiten im menschlichen Körper ablaufen.
Ziel ist die Entwicklung spezieller, hoch zuverlässiger Sensoren für die Diagnose von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes und Entzündungsprozessen schon in einem sehr frühen Stadium. Die notwendigen Informationen, sozusagen der »Wetterbericht« für den menschlichen Organismus, werden über leicht zugängliche Medien wie Blut und Urin gewonnen und informationstechnisch verarbeitet. So können zukünftig Veränderungen im Gesundheitszustand erkannt werden, ehe eine Krankheit ausbricht. Daraus lassen sich sehr frühzeitig wirksame und den Patienten schonende Therapien ableiten.
In Zusammenarbeit mit der Firma MedInnovation Wildau wurde als erstes praxisrelevantes Ergebnis ein Testkit entwickelt, das die Entstehung von Krebszellen in einem sehr frühen Stadium schnell und mit hoher Zuverlässigkeit signalisiert.
Molekularbiologischen Technologien, wie sie für die medizinische Praxis entwickelt werden, können ebenso in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie oder im Umweltmonitoring zum Einsatz kommen. Dort helfen sie bei der Qualitätssicherung und bei der Überwachung des Zustandes von Gewässern, Luft und Boden.
Für die Absolventen des Studiengangs Biosystemtechnik/Bioinformatik bestehen beste Berufsaussichten. Sie sind heute schon gefragte Fachleute in vielen Bereichen der Medizin und Gesundheitswirtschaft, der Industrie und öffentlichen Verwaltung.