Im Juli 2016 startete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt „Wirtschaftlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Personenverkehr (WiSima)“. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Vorschlägen, wie mit wirtschaftlich tragbaren Maßnahmen eine Verbesserung des Sicherheitsempfindens der Fahrgäste erreicht werden kann.
Das Forschungsvorhaben wird durch die Arbeitsgruppe "Interdisziplinäre Sicherheitsforschung" der Freien Universität Berlin koordiniert. Forschungspartner sind die Technische Hochschule Wildau, die Universität Bremen und das Fraunhofer-Institut FOKUS. Praxispartner sind die Deutsche Bahn, die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Potsdamer Verkehrsbetriebe (ViP) und die Tegernsee-Bahn.
Auf Seiten der TH Wildau bringt die Forschungsgruppe „Sichere Objektidentität“ unter Leitung vom Prof. Dr. Frank Gillert ihre Expertise ein. Das Team analysiert in einem Teilprojekt praktische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen der empfundenen Sicherheit und entwickelt daraus ein entsprechendes Kennzahlenmodell, mit dem konkrete Sicherheitsmaßnahmen mit einem idealen Kosten-Nutzen-Verhältnis identifiziert werden können. Daraus soll ein ganzheitliches Werkzeug entstehen, das in der Praxis erprobt und schließlich bei den verschiedenen Akteuren implementiert werden kann.
Zum Hintergrund:
In Deutschland sind im öffentlichen Personenverkehr jährlich rund zehn Milliarden Fahrgäste unterwegs. Die Reisenden erwarten dabei in den Fahrzeugen, Stationen und Bahnhöfen ein hohes Sicherheitsniveau, das von den Betreibern durch entsprechende Maßnahmen gewährleistet werden muss. Viele dieser Maßnahmen erfordern vergleichsweise hohe Investitionen, welche die betriebswirtschaftlichen Kennziffern stark belasten und damit stets Abwägungen zwischen "Wirtschaftlichkeit" und "Sicherheit" erfordern.